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Heinemann-Familiengrab auf dem Nordfriedhof geschändet

Mehr als ein Dutzend teils überlebensgroßer Figuren sind nachts gestohlen worden. Die Skulpturen bestehen aus Kupfer – und das ist zurzeit teuer, also begehrt. Zu dem Tätern hat die Polizei bisher nur Vermutungen, aber keine konkreten Erkenntnisse. Betroffen ist auch Chocolatier Heinz-Richard Heinemann.
Von Hans Onkelbach (Text)
und Andreas Endermann (Foto)
Veröffentlicht am 16. August 2024
Grabräuber Nordfriedhof Düsseldorf
Der leere Sockel des Heinemann-Familiengrabes. Der dort platzierte Engel – siehe Foto unten – ist verschwunden.

Der Grabraub in der Nacht zu Mittwoch vom Nordfriedhof ist umfassender als alle bisher in Düsseldorf entdeckten Delikte dieser Art. Oft werden Vasen, Ketten oder andere Gegenstände aus Metall von Gräbern entwendet. Aber ein solcher Schaden wie jetzt ist noch nie entstanden. Die Polizei schätzt den Wert der Beute auf einen hohen sechsstelligen Betrag.

Auch das Grab der Düsseldorfer Chocolatier-Familie Heinemann wurde von den Tätern heimgesucht. Beerdigt sind dort die Eltern des heutigen Firmeninhabers, Heinz-Richard Heinemann, und sein vor einem Jahr verstorbener langjähriger Partner Horst Mindt. Heinemann hatte den Raub entdeckt, als er die Grabstätte besuchte. Sein Empfinden beschreibt er als eine Mischung aus Fassungslosigkeit, Trauer und Wut.

Der Tatbestand
Laut Aussagen von Betroffenen wurden insgesamt 15 Gräber geplündert. Nach Maßstäben unserer Beerdigungskultur ist jede Beschädigung eines Grabmals nämlich mehr als nur ein materieller Schaden, da die Tat ein tiefer Eingriff in die Empfindung, die Trauer der Hinterbliebenen ist. Bestatter Claus Frankenheim wertet das als absolut empörend, er spricht von „Grabschändung vom schlimmsten Ausmaß“. Juristisch ist die Beschädigung eines Grabs oder Teilen davon eine Schändung. Werden Gegenstände entwendet, ist es strafrechtlich ein Grabraub. Beides ist als Störung der Totenruhe strafbar nach Paragraf 168 Strafgesetzbuch.  

Grabräuber Nordfriedhof Düsseldorf
So sah das Heinemann-Grab bis vor wenigen Tagen aus. Der Engel aus Kupfer wog mehrere hundert Kilogramm. Foto: privat

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