Der Erfinder der grünen Heinemann-Tüte ist tot
Auf der Kö konkurriert sie mit Handtaschen von Fendi oder Louis Vuitton, dabei kostet sie nur ein paar Cent. Hunderttausendfach geht sie pro Jahr über die Tresen. Das Design entstand fast beiläufig und wurde zur Erfolgsgeschichte, an der vor allem Horst Mindt mitschrieb. Nun ist er gestorben.

Sie ist entweder aus Papier oder aus Kunststoff, es gibt sie in unterschiedlichen Größen, aber die Optik ist immer gleich: Grün. Und zwar ein so auffallendes Grün, dass man sie auch auf viele Meter Entfernung erkennt. Hat man sie näher vor sich, sieht man noch einen Schriftzug in altmodischen Lettern: „Ich liebe Pralinen von …“. Womit klar ist: Wer diesen Geschmacksträger der eigenen Art bei sich hat, ist Kunde beim berühmtesten Chocolatier Düsseldorfs, legt Wert auf Qualität und dokumentiert das gern nach außen. Die Tüte ist also viel mehr ist als eine simple Tragetasche.
Erdacht hat diese Botschaft seinerzeit Horst Mindt. Zusammen mit Heinz-Richard Heinemann begann er in den 1970er Jahren, die Optik des Betriebes aufzupeppen, dem Ganzen eine unverkennbare Note zu geben. So schafften es die zwei, auch privat Partner, aus dem soliden Handwerkerbetrieb eine Firma mit Weltmarketing zu machen. Denn die Botschaft wurde unabhängig von gesprochener Sprache verstanden, die Kunden wussten und wissen ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, wer hinter dieser Symbolik steht. Und tragen sie in die Welt.
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