Geparkt wird immer
Im Parkhaus am Kirchplatz, gleich neben dem Ticketautomaten, hängt ein Stellenangebot. Der Betreiber, das Unternehmen Q-Park, sucht für Düsseldorf einen „Parkhausbetreuer (m/w/d)”. Fünf Qualifikationen sind mitzubringen: Offenheit für Neues. Zuverlässigkeit. Freundlichkeit. Flexibilität. Teamfähigkeit. Q-Park verspricht Urlaubs- und Weihnachtsgeld, eine Jahresprämie sowie Dienstkleidung (wie auch immer die aussehen mag). Arbeiten in der Parkhausbranche? Erster Gedanke: Um Himmels Willen. Zweiter Gedanke: Hm. Warum eigentlich nicht?
Unter allen Branchen dürfte die der Parkhausbetreiber eine der am wenigsten glamourösen sein. Ein grauer Wirtschaftszweig, der in großen, grauen, alles andere als klinisch sauberen Häusern – oft vom Typ Ingenieurbauwerk, Beauftragung eines Architekturbüros unnötig – sein Geschäft betreibt, jenseits von Rampenlicht. Zugleich eine unverzichtbare Branche, denn geparkt wird immer. Der Mensch ist ständig unterwegs, er hat immer etwas zu erledigen, und das macht er, Klimawandel hin oder her, bevorzugt mit dem Auto, weil das so herrlich bequem ist.
Mögen auch viele Städte und Kommunen „Masterpläne” für ein zeitgemäßes „Parkraummanagement” konzipieren und die Autos aus den Zentren verdrängen, um Raum für Natur und die Menschen zu schaffen – die Zahl der in Deutschland zugelassenen Autos steigt. Und steigt. Aktuell liegt sie bei gut 50 Millionen. In Düsseldorf steigt sie überproportional zum Bevölkerungswachstum: 2023 kurvten 324.497 Autos durch die Stadt, 2957 mehr als im Vorjahr (plus 0,9 Prozent). Wohingegen die Bevölkerung „nur” um 0,4 Prozent wuchs. Wohin mit all den Fahrzeugen? Na klar: in die Parkhäuser.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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