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House of Cards im Düsseldorfer Karneval, zweiter Teil

Neulich haben wir über die Querelen vor den Neuwahlen des CC-Vorstandes berichtet. Seitdem ist keine Ruhe eingekehrt: Der Ehrenrat, der eigentlich Frieden stiften soll, ist zurückgetreten. Jetzt präsentierte sich das umstrittene Bewerberquartett unter Lothar Hörning den Vereinen.

Von Hans Onkelbach (Text)
und Andreas Endermann (Foto)
Veröffentlicht am 13. März 2024
Bewerber für den CC-Vorstand
Sie wollen künftig gemeinsam den Düsseldorfer Karneval führen: Stefan Kleinehr (links) und Lothar Hörning. Kleinehr als Vize, Hörning als Präsident. Fotomontage: Andreas Endermann

Am Abend des 13. März haben sich Vertreter der im Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) organisierten Vereine im Schützenhaus Eller getroffen. Eingeladen hatten Lothar Hörning, Stefan Kleinehr, Janine Kemmer und Uwe Willer. Das Quartett tritt an, die neue Führungsspitze des CC zu stellen – Hörning als Präsident, Kleinehr und Kemmer als Vize, Willer als Geschäftsführer. Beim Treffen, als privat deklariert, durften nur Vorsitzende oder Präsidenten der zum CC gehörenden Vereine dabei sein. Auf Anfrage wurde uns bedeutet, Medien seien nicht zugelassen.

Anfang März hatten die vier verkündet, die Jobs haben zu wollen. An sich ein normaler Vorgang, aber nicht in diesem Fall. Jedenfalls ist seitdem Qualm in der Hütte. Und zwar aus unterschiedlichen Gründen:

1. Die vier wollen eine Satzungsänderung
Es soll dem CC-Präsidenten künftig gestattet sein, nebenbei auch einen Verein zu führen. Bisher ist das verboten, aus Angst vor Interessenkonflikten. Hörning jedoch, Präsident der Garde Blau-Weiß, besteht darauf. Der Antrag auf Änderung der Satzung liegt bereits vor. Eingereicht hat ihn Ex-Prinz Thomas Puppe als Präsident der Karnevalsfreunde der katholischen Jugend (KaKaJu). Im Antrag wird vorgeschlagen, § 13 Absatz VI. der Satzung ersatzlos zu streichen.

Zur Begründung heißt es: „In der aktuellen Diskussion zur Neubesetzung des Vorstands des Comitee Düsseldorfer Carneval schließt dieser Passus eine Vielzahl von geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten (…) aus, da diese sich weiterhin in ihren Mitgliedsvereinen engagieren möchten.“ Weiter wird ausgeführt, das sei nicht zielführend und der „oberste Souverän“, die Mitgliederversammlung, sollte in ihrer Entscheidung frei sein. Außerdem sei der Passus erst 2009 aufgenommen worden, aus personenbezogenen Gründen. Zur Erklärung: Lothar Hörning, der Präsident des CC werden möchte, führt die Garde Blau Weiß und ist dort im Wort, das weiterhin zu tun. Also muss die Satzung geändert werden, wofür man allerdings drei Viertel der Stimmen braucht in der CC-Hauptversammlung.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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