Warum die AOK zur Kö zieht

Der an den eigenen Interessen orientierte Umgang mit gut klingenden Adressen in Düsseldorf ist ein durchaus beliebtes Spiel, Tricksereien inklusive. Zwei Beispiele: Der Breidenbacher Hof liegt eigentlich an der Theodor-Körner Straße. Damit aber nicht irgendwo auf der Welt jemand „Theodor who?“ sagt, hat man sich durch eine zusätzliche Tür die Adresse Königsallee 11 gesichert. Auch die Konkurrenz Parkhotel war erfinderisch: Weil es die Kö 1 schon gab (dort sitzt der Kaufhof), bat man um die Kö 1a, was die Stadt gern genehmigte.
Nun hat auch die AOK eine gewisse Kreativität bewiesen, als sie in einer auf Anfrage zugesandten Mitteilung erklärte, wo sie künftig mit Regionaldirektion, Geschäftsstelle und Zahnklinik beheimatet sein wird. Allerdings ist bei den Versicherern die Intention eher umgekehrt: Man versucht, die Kö nicht oder nur dezent zu erwähnen. Das dazu passende Zitat geht so: „An der Adresse Steinstraße 5 (auch über die Königsallee zu erreichen) wird die AOK Rheinland/Hamburg eine Fläche von 3300 Quadratmetern anmieten.“
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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