Es lemmert überall

Torsten Lemmer hat das Ehrenamt zum Beruf gemacht. Mit diesem Satz beschreiben Kenner des Düsseldorfer Politikers sein Vorgehen nach Kommunalwahlen. Für die Tierschutzpartei hat er in verschiedenen Stadträten die Zusammenarbeit mit anderen Ratsmitgliedern oder Kleingruppen vermittelt. Der Vorteil für die Beteiligten: Sie erhalten mehr Informationen, haben mehr Möglichkeiten, Politik zu machen, und werden finanziell besser ausgestattet. Der Vorteil für Torsten Lemmer: Er wird in all diesen Orten als Geschäftsführer des Bündnisses beschäftigt.
Die Bezahlung hängt von der Regelung der einzelnen Kommunen ab. Bisweilen ist es nur eine Aufwandsentschädigung in vierstelliger Höhe, in der Regel aber ein fünfstelliger Betrag pro Jahr. Für Torsten Lemmer ist so ein Geschäftsmodell entstanden. Früher arbeitete er noch als Autor, Verleger oder Musikproduzent. Heute gibt er als Berufsbezeichnung ausschließlich „Fraktionsgeschäftsführer“ an.
Vorsichtshalber hat der 55-Jährige dafür nun die Partei „Tierschutz hier“ als politische Heimat gewählt, nachdem er bisher für die Freien Wähler im Düsseldorf Stadtrat saß. Für Tierschutz-Politiker gilt in einigen Kommunen mindestens ein Sitz im Stadtrat inzwischen als sicher, für die Freien Wähler sind Wahlabende meist spannender. Torsten Lemmer entschied sich daher für die risiko-arme Variante. „Ich bin schon ein bisschen Erfolgsmensch“, sagt er.
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