Der auffällig leise Abgang des Andreas Hartnigk

Die CDU scheint den diskreten Abgang des Andreas Hartnigk gestartet zu haben. Nicht etwa durch explizite Nennung des Namens oder einer angekündigten Abwahl. Nein, in einer Pressemitteilung der christdemokratischen Ratsfraktion wurden jene genannt, die deren neuen Vorstand bilden. Da gibt es neue Namen und vertraute wie des Fraktionschefs, Rolf Tups. Vor allem aber fällt einer auf, der nicht erwähnt wird: Andreas Hartnigk. Viele Jahre lang war er stellvertretender Vorsitzender, nun ist er raus. Andreas Auler rückt für ihn nach. CDU-intern raunt man, gegen diese Entscheidung hätte es von Seiten des Oberbürgermeisters nicht nur keinen Widerstand gegeben, sondern das sei von ihm unterstützt worden.

Andreas Hartnigk ist ein Überbleibsel aus der Zeit der Joachim-Erwin-Ära. Mit dem 2008 verstorbenen, bis heute umstrittenen Oberbürgermeister kooperierte er in dessen Anwaltskanzlei. Er übernahm dort sogar Führungsaufgaben, als Erwin 1999 hauptberuflich ins Düsseldorfer Rathaus wechselte. Erwin galt als Förderer des ehrgeizigen Kollegen und Parteifreunds. Jedenfalls schien das so nach außen.

Als OB-Kandidat im Gespräch
Tatsächlich kletterte Hartnigk nach und nach in der Partei-Hierarchie nach oben. Als nach Erwins Tod Gerüchte entstanden, er sei doch ein würdiger Nachfolge, zeigte er kein Interesse. Damals hatte er vermutlich längst begriffen, wie viel besser das Agieren im Hintergrund war. Vor den Kommunalwahlen 2020 war er erneut als CDU-OB-Kandidat im Gespräch und beendete das Ganze, bevor er überhaupt offiziell gefragt worden war, in einem Interview mit der „Rheinischen Post“. Die Gründe lösten etliche Spekulationen aus.