Tonies: Aktie steigt auf – auch dank neuer Hör-Box

Man muss die Nische nur passend wählen, dann passt’s auch mit dem Superlativ. Das Unternehmen Tonies zum Beispiel kommuniziert mit Vorliebe, „die weltweit führende interaktive Audioplattform für Kinder“ zu sein. Ab dem 22. Dezember gibt es eine Alternative zum Angeben. Die Düsseldorfer werden dann im S-Dax geführt, sie haben es also vom Startup in eine höhere deutsche Aktien-Liga geschafft.

Und das erscheint mit Blick auf das zentrale Produkt höchst erstaunlich. In Zeiten, in denen alle physischen Tonträger ihren Niedergang erlebten und von Streaming-Angeboten abgelöst wurden, entwickelten die Firmengründer Patric Faßbender und Marcus Stahl ein Abspielgerät, auf das man eine Figur setzt, um eine Geschichte zu hören. Seine Argumente – keine zerkratzten CDs mehr, weniger Zeit am Bildschirm – schienen klug, aber angesichts des veränderten Nutzungsverhaltens auch ziemlich idealistisch. Die folgenden neun Jahre haben die Zweifelnden widerlegt.

Für die NRW-Landeshauptstadt ist der Aufstieg von Tonies die zweite positive Nachricht von der Frankfurter Börse in kurzer Zeit. Gerade erst ist der Maschinenbauer Gea mit Sitz an der Ulmenstraße in Derendorf Mitglied im Dax 40 geworden (mehr dazu habe ich in dieser Geschichte beschrieben). Während bei Gea die meisten Düsseldorferinnen und Düsseldorfer nicht wussten, was das Unternehmen macht, ist das Produkt bei Tonies wohl bekannt, dafür aber der S-Dax nicht. Deshalb erkläre ich in dieser Geschichte zunächst den Index und dann, was der Aufstieg für den Spielwaren-Hersteller bedeutet.

Was ist der S-DAX?