Gea: So geht es Düsseldorfs neuem DAX-Konzern
Und nebenan ist die Gefängniskapelle. Die Gea Group hat im August ihr neues Hauptquartier im Düsseldorfer Stadtteil Derendorf bezogen. Das Gebäude hat ein paar architektonische Gimmicks, eine eigene Kita, reichlich Ladestationen für E-Autos, eine Solaranlage auf dem Dach – und eine geschichtsträchtige Adresse. An dieser Stelle stand einst das Gefängnis „Ulmer Höh‘“, von dem heute nur noch eine kleine Kirche geblieben ist.
Neben dem neuen Sitz hat Gea auch einen neuen Platz: im Dax40, also im Club der größten und liquidesten Aktiengesellschaften des Landes. Düsseldorf ist seit Anfang September mit drei Unternehmen in dieser Riege vertreten, neben dem Neuling auch durch Rheinmetall und Henkel. Doch trotz Aufstieg und Umzug in einen zentralen Stadtteil kennen die wenigsten Düsseldorferinnen und Düsseldorfer die Gea Group oder könnten sagen, was diese macht, um 5,4 Milliarden Euro Jahresumsatz (2024) zu erzielen.
Deshalb analysiere ich in dieser Geschichte, wo das Unternehmen herkommt, wo es heute steht und welche Perspektiven es hat.
Geschichte
Gea ist eine Abkürzung und bedeutet Gesellschaft für Entstaubungsanlagen. Zu Zeiten seiner Gründung vor etwas mehr als hundert Jahren stellte das Unternehmen Luftfilteranlagen und Wärmetauscher her – in Herne und Bochum.
Das Portfolio änderte sich ebenso wie die Größe. 1999 übernahm die Metallgesellschaft aus Frankfurt das Unternehmen. Die Gea war der kleinere Teil dieses Zusammenschlusses, wurde aber durch den Sohn des Gründers, Otto Happel, und seinen Namen bald wieder prägend. Die Metallgesellschaft geriet in den 1990er und 2000er Jahren in zwei schwere Krisen. Einmal verzockte sich das Management, einmal gab es Probleme beim Großanlagenbau. In der zweiten Krise verdoppelte Happel seinen Aktienanteil und veränderte den Konzern in seinem Sinne.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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