Rheinbahn-Chefin hofft, dass es das Ende des Tunnels ist
Eigentlich hätte ich diesen Text nicht schreiben können. Rheinbahn-Chefin Annette Grabbe hat nach meinen Informationen der Belegschaft mitgeteilt, dass digitale Aufnahmen von Betriebsversammlungen nicht mit der Presse geteilt werden dürfen. Mit Blick auf das interne Info-Portal „Fahrtwind“ berichten Mitarbeitende sogar davon, es seien arbeitsrechtliche Schritte angedroht worden, wenn jemand Inhalte daraus mit Medien teilt.
Dank eines hier nicht näher zu beschreibenden Wegs kenne ich die Inhalte der dreistündigen Betriebsversammlung in Lierenfeld dennoch. Nach meinem Eindruck wären die Versuche, dies zu unterbinden, gar nicht erforderlich gewesen. Vielmehr werden nach mehr als zwei Jahren des Umbruchs langsam die positiven Seiten sichtbar und prägend. Die Rheinbahn-Spitze kann durchaus berechtigt hoffen, dass die schwere Phase des Wandels bald geschafft ist. Es gab einiges Gutes zu berichten – das wurde allerdings auch ausführlich getan.
Der Begriff Emphase beschreibt das Phänomen treffend. In der Literaturwissenschaft sind damit Ausdrücke gemeint, die etwas besonders betonen oder hervorheben. Auf der Betriebsversammlung wurde die Emphase vor allem in Form von Applaus gepflegt. Tatsächlich erlebte man Momente, zu denen ein Klatschen der Beteiligten passte. Allerdings reagierten die Führungskräfte auf jeden möglichen Moment der Stille, auf drohendes unbehagliches Schweigen mit dem Satz „Das ist nochmal einen Applaus wert, finde ich.“
Dieses Beispiel zeigt ein Dilemma: Der neue Kurs des Unternehmens führt zu Erfolgen, die Führungskräfte möchten, dass die Mitarbeitenden sich gesehen und wertgeschätzt fühlen – aber das Ganze wirkt übertrieben und dann nicht mehr echt. Wie Lage und Kommunikation der Rheinbahn am Ende des Jahres 2025 aussehen, erörtere ich in der folgenden Analyse:
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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