Wow – ein Wurlitzer
Der Name auf der Plakette: Wurlitzer. Bisher kannte ich ihn vor allem von den Jukeboxen, die die Firma gebaut hat. Gut erhaltene Exemplare aus den 1930er bis 1950er Jahren sind bei Sammlern hoch begehrt, in der Szene gelten die in einer Wurlitzer-typischen Optik gebauten Kästen als ikonisch. Die meisten kennen sie aus amerikanischen Filmen jener Zeit: In Bars und Kneipen gehörten Wurlitzer zur Grundausstattung. Auch bei Musikautomaten hatte das Unternehmen einen großen Namen und seit Jahrzehnten arbeiten Musiker mit dem so genannten Wurlitzer-Sound. Supertramp beispielsweise hat etliche Hits damit angereichert, Freddie Mercury damit experimentiert. Der Sound ist präsent in Jazz-, Rock- und Popstücken.
Dass es aber auch Klaviere unter diesem Namen gibt, war mir neu. Das gut erhaltene Schätzchen, das ich jetzt bei den Franzfreunden im Stadtteil Rath sah, mag um die Hundert sein, plus minus 20, 30 Jahre. Denn Wurlitzer hat vom Ende des 19. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts Klaviere gebaut. Es ist sichtlich gut gepflegt, der Klang tadellos – jedenfalls für meine Ohren. Wer in all der Zeit auf ihm gespielt hat, ist nicht mehr nachvollziehbar. Wo es stand, wer es besaß – alles offen. Wurlitzer hat sowohl in den USA als auch in Deutschland entweder selbst produziert oder bauen lassen. Allerdings spielte man nie in der Liga wie Bechstein, Steinway oder Bösendorfer. Die Klaviere galten und gelten als solide und ausreichend für den Hausgebrauch.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
Unser Journalismus ist werbefrei und unabhängig, deshalb können wir ihn nicht kostenlos anbieten. Sichern Sie sich unbegrenzten Zugang mit unserem Start-Abo: die ersten sechs Monate für insgesamt 1 Euro. Danach kostet das Abo 10 Euro monatlich. Es ist jederzeit kündbar. Alternativ können Sie unsere Artikel auch einzeln kaufen.
Schon Mitglied, Freundin/Freund oder Förderin/Förderer?