Viel Spaß beim Weihnachtsmarkt – aber ohne mich

Noch bis Ende Dezember prägt der winterliche Rummel Düsseldorfs Innenstadt. Schadowplatz, Kö-Bogen, Altstadt und Rheinuferpromenade sind bestückt mit Buden jeder Art. Es wird gegrillt, gebrutzelt, geköchelt. Am Ende werden hunderttausende Besucher dort gewesen sein. Warum nur?
Von Hans Onkelbach (Text)
und Andreas Endermann (Foto)
Veröffentlicht am 5. Dezember 2025
Weihnachtsmarkt

Foto: Andreas Endermann
Immerhin originell gestaltet, nicht nur als WC gekennzeichnet - eine Oase der Ruhe im Gedränge.

Lieben Sie es, im Gedränge Glühwein oder heißen Aperol zu trinken, Bratwurst, Poffertjes, oder Pommes zu essen? Können Sie entspannen mitten in einer Kakophonie aus missbrauchten Weihnachtsliedern und niederländischen Satzfetzen? Mögen Sie Käthe Wohlfahrts Christbaum-Kitsch und können sich für etwas begeistern, das – keine Ahnung wieso – als Kartoffel-Twister angepriesen wird?

Sollten Sie eine oder mehr dieser Fragen mit Ja beantwortet haben, lesen Sie nicht weiter. Sie werden sich dann ärgern. Und zwar über mich. Denn ich geb‘ jetzt hier mal die adventliche Spaßbremse.

Für die anderen stelle ich fest: Weihnachtsmärkte sind mir ein Graus. Jedenfalls solche, wie sie sich derzeit in der Düsseldorfer Innenstadt ausgebreitet haben. Unangenehm und überflüssig wie Herpes im Mundwinkel. Was um alles in der Welt hat das mit Weihnachten zu tun? Eine Frage, die ich selbst als Agnostiker zu stellen wage. Für die Gläubigen ist es das Fest zu Christi Geburt, aber degeneriert zu einem größtenteils buchstäblich geschmacklosen Mischmasch, den man sich mit erhitztem Wein der Marke Chateau Migrän, geliefert in Kanistern, schönsaufen muss. Als Grundlage dienen im Plastiksack herangekarrte Billig-Würstchen, hergestellt aus Fleisch, das sehr wahrscheinlich in übelster Massentierhaltung entstand.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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