Wildschweine plündern jetzt auch Düsseldorfer Gärten
David Young ist Fotograf und viel unterwegs. Ist er daheim und hat Zeit, geht David bei befreundeten Pächtern in der Eifel oder in Hessen auf die Jagd, meist mit Erfolg. Vor wenigen Tagen, als er im Dunkeln in seinem Heimatstadtteil Hubbelrath unterwegs war, hatte er keine Waffe dabei (weil das nicht sein Jagdbezirk, also verboten ist), aber eine Wärmebildkamera. Mit der nahm er das Bild auf, das Sie hier sehen: eine Rotte von Wildschweinen, die im Dunkeln auf der Suche nach Futter eine Wiese oder einen Acker umpflügt. Bisher hatte es östlich von Gerresheim, also auf der waldigen Fläche, den Feldern und Wiesen Richtung Mettmann zwar ab und zu Beschwerden von Anwohnern über verwüstete Gärten und klare Hinweise auf Sauen gegeben, aber fotografiert wurden die grunzenden Übeltäter noch nie. Bis jetzt.
Damit ist klar: Die Wildschweine sind in Düsseldorf angekommen. Wer bisher die Bilder von offen und tagsüber durch Berliner Außenbezirke herumspazierenden Sauen gesehen hatte, wird solche Szenen vielleicht bald auch hier erleben. Das hängt davon ab, wie man hier in Düsseldorf auf diese Invasion reagiert. Lässt man sie in Ruhe oder versucht sie zu vergrämen oder zu bejagen.
Dass sie auftauchen, war nur eine Frage der Zeit. In einigen umliegenden Städten gibt es sie längst. Hilden beispielsweise meldet immer wieder Sichtungen. Dort haben sie sich in Teilen des Stadtwaldes breitgemacht. Sie sind vor Jahren aus einem Gatter bei Garath ausgebüxt. Ein Sturm hatte Bäume auf den Zaun kippen lassen, und diese Lücke wurde von den extrem schlauen Tieren schnell für den Freigang ohne Rückkehr genutzt. Auch in den Waldgebieten Dormagens im Kreis Neuss gibt es eine hohe Population, regelmäßige Jagden zeigen erstaunliche Strecken. Und ich habe vor ein paar Wochen zwischen den Meerbuscher Ortsteilen Büderich und Ilverich in einem Waldstück nahe des Rheins eindeutige Spuren eines erwachsenen Schweins entdeckt.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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