Rheinbahn: Betriebs- und Aufsichtsrat sind ziemlich zahm

Die Arbeit der Unternehmens-Spitze soll von zwei Gremien kontrolliert werden. Doch weder die Arbeitnehmervertretung noch die Runde der Politikerinnen und Politiker tut dies besonders intensiv – aus ganz unterschiedlichen Gründen.
Veröffentlicht am 16. Oktober 2025
Zentrale Rheinbahn Düsseldorf Lierenfeld
Die Hauptverwaltung der Rheinbahn liegt im Stadtteil Lierenfeld direkt neben einem Betriebshof.

Eine Feier der Rheinbahn zur Eröffnung der neuen Ladestationen für Elektrobusse: Die Vorstandsvorsitzende Annette Grabbe geht durch die Reihen und begrüßt die Gäste – einzelne Mitglieder des Aufsichtsrats mit Küsschen links und Küsschen rechts. Man herzt sich, man duzt sich.

Betriebsversammlung der Rheinbahn: Die meistgenutzten Worte des Tages sind „liebe“ und „lieben“. Der Betriebsratsvorsitzende Daniele Bellusci sagt sehr regelmäßig „vielen lieben Dank“, wenn jemand gesprochen hat. Und wenn er einer Führungskraft das Wort erteilt, sagt er „Vielleicht kannst Du dazu etwas sagen, liebe …“. Liebe Annette, liebe Antje, lieber Christian.

Bei dieser Versammlung berichten Annette Grabbe und die Führungskräfte über Entwicklungen im Unternehmen, neue Ideen und Angebote sowie Eindrücke aus Gesprächen mit den Mitarbeitenden. Dieser Teil dauert eineinhalb Stunden und damit deutlich länger als der Bericht des Betriebsrats. Dessen Vorstand hört zu und bedankt sich. Das eindringliste Plädoyer zum Schutz von Mitarbeiter:innen kommt an diesem Tag von der Vorstandsvorsitzenden Grabbe.

Die Rheinbahn befindet sich in einem großen Umbruch und dabei herrscht offenbar Einigkeit zwischen Vorstand, Betriebs- und Aufsichtsrat. Ein solcher Umbruch ist allerdings zwangsläufig mit Themen verbunden, die die Belegschaft beschäftigen und beunruhigen, und ein solcher Umbruch ist auch mit Ideen verbunden, die man hinterfragen sollte. Drei Beispiele:

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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