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Düsseldorfs schwarzer Block

Stephan Keller ist Oberbürgermeister, dabei aber auf die CDU-Fraktion im Stadtrat angewiesen. Dort ziehen vor allem drei Männer die Fäden. Unterstützt werden sie von weiteren Christdemokraten auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene – eine echte „Friend-Connection“.

Von Hans Onkelbach (Text)
und Andreas Endermann (Foto)
Veröffentlicht am 23. Mai 2024
Der schwarze Block der CDU
Sie ziehen Fäden und haben reichlich Einfluss (von links): Olaf Lehne, Giuseppe Saitta, Angela Erwin, Rolf Tups, Thomas Jarzombek und Andreas Hartnigk.

Weil wir immer wieder feststellen, wie wenig bekannt die wirklich einflussreichen Politiker dieser Stadt sind oder welche diffusen Vermutungen über sie bestehen, stellen wir sie hier vor. Es geht heute ausschließlich um Vertreter der CDU.

Die meisten der Personen aus der Union, von denen hier die Rede ist – sechs Männer, eine Frau – kennen sich schon sehr lange. Ihre politische Sozialisation hat meist bei der Jungen Union begonnen. Dort knüpften sie Bande, die bis heute halten. Dort haben sie gelernt, wie man – einer Seilschaft im Berg gleich – sich gegenseitig hilft, nach oben zu kommen und sich selbst und die anderen vor Abstürzen bewahrt. Das kann durchaus zu gegenseitigen Abhängigkeiten führen.

Networking realisierten die Betreffenden bereits lange vor der Erfindung dieses Begriffs. Sie lernten, Mehrheiten zu beschaffen, an den richtigen Stellen die richtigen Leute zu installieren und sie auch im eigenen Interesse zu stützen. Sie alle sind Meister der Absprache in diskreten Runden, wenn es darum geht, zum richtigen Zeitpunkt ausreichend Stimmen zu garantieren: Stimmt ihr für mich, stimmen wir für dich! Ein in sich abgeschotteter Kreis, nach außen wehrhaft, nach innen loyal.

Ihre politischen Karrieren sind keineswegs in allen Fällen Beweis für eine herausragende Kompetenz auf irgendeinem Gebiet. Bis auf das des geschickten Taktierens. Dass sie politisch eng verbandelt sind, sagt auch nichts über die Qualität der persönlichen Beziehungen aus. Die Protagonisten in alphabetischer Reihenfolge:

Angela Erwin
Die Tochter des 2008 verstorbenen Oberbürgermeisters Joachim Erwin hat ihre Karriere sorgfältig geplant und aufgebaut. Seit 2017 sitzt sie im Landtag, leitet dort inzwischen den Innenausschuss und ließ sich von ihrer Partei zur NRW-Vorsitzenden der Mittelstandsvereinigung wählen. Dieses Amt übernahm sie in der Nachfolge von Ministerpräsident Hendrik Wüst. Mit dem war sie einst privat liiert und hat nach wie vor einen guten Draht zu ihm. (Meinen Bericht „Alte Liebe rostet nicht“ finden Sie hier).

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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