Die Düsseldorfer Hochburg der AfD
Nirgendwo in der Stadt ist die Partei so erfolgreich wie im Wahlbezirk 103 in Garath. Warum ist das so? Eine Spurensuche.
Hinter dem Bahnhof beginnt das vielfältige Leben. Menschen essen Eis, genießen auf einer der Bänke die Frühlingssonne. Sie leihen sich in der Bücherei etwas aus und kaufen im russischen Supermarkt gegenüber ein. Das ist die eine Seite der Stettiner Straße in Garath. Auf der anderen Seite ist es ruhiger. Mehr Hochhäuser als Menschen. Hier beginnt der Wahlbezirk 103, die unangefochtene AfD-Hochburg der Stadt.
Wahlen in Düsseldorf waren für die AfD bislang keine besonders erfolgreiche Veranstaltung. Bei der Bundestagswahl 2021 erreichte die Partei nur rund fünf Prozent der Stimmen, bei der Kommunal- und der Landtagswahl lag das Ergebnis noch etwas niedriger. Besser waren die Ergebnisse im Süden der Stadt. Fast alle Hochburgen der Partei, mit Ausnahme von Lichtenbroich, liegen dort: Hassels, Reisholz, Hellerhof, Holthausen und vor allem Garath. Fast 16 Prozent der Garather Wähler entschieden sich bei der jüngsten Bundestagswahl für die AfD.
Das Stadtteilbüro der Arbeiterwohlfahrt (Awo) liegt noch auf der belebten Seite der Stettiner Straße. Hier berät die Awo Familien im Stadtteil, organisiert soziale Projekte. Hier kennt man die Probleme, die der verdichtete Wohnraum mit sich bringt. Ich frage bei Kreisgeschäftsführerin Marion Warden nach, ob sie sich vorstellen kann, was die AfD hier so erfolgreich macht. „Ich meine nicht, dass Garath als Stadtteil für rechte Populisten wie die AfD prädestiniert ist“, sagt sie. „Wer mit wachen Augen durch den Stadtteil geht, sieht, dass an vielen Stellen mit ganz unterschiedlichen Mitteln an der sozioökonomischen Aufwertung gearbeitet wird.“
Der Wahlbezirk 103 im Osten Garaths übertrifft in seinem AfD-Zuspruch den Rest des Stadtteils noch einmal deutlich. 24 Prozent der Urnenwähler entschieden sich hier bei der Landtagswahl für Rechtsaußen. Schon bei der Bundestagswahl 2021 und der Kommunalwahl 2020 (lässt man den Hafen-Wahlbezirk außen vor, in dem vier von 13 Stimmen an die AfD gingen) war die Partei prozentual nirgendwo in Düsseldorf so stark wie hier. Zwischen Stettiner Straße und Garather Forst scheint ihr etwas gelungen zu sein, dass sie andernorts noch versucht: Sie hat sich eine solide Stammwählerschaft geschaffen.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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