Andreas Auler: Aufsteiger und möglicher Fraktionschef der CDU

Der Politiker aus dem Düsseldorfer Norden sitzt neuerdings in der ersten Reihe des Stadtrats. Dorthin haben ihn rhetorisches Talent und ein günstig gelegener Wahlkreis gebracht. In zweieinhalb Jahren scheint noch mehr für ihn möglich zu sein.
Veröffentlicht am 17. November 2025
Andreas Auler CDU Düsseldorf
Andreas Auler (Mitte) ist neuer Vorsitzender des mächtigen Verkehrsausschusses im Düsseldorfer Rathaus.

Andreas Auler macht mit 61 nochmal Karriere. Am 19. November leitet er erstmals als Vorsitzender den mächtigen Verkehrsausschuss im Düsseldorfer Rathaus. Zudem hat die CDU-Fraktion hat ihn nach den Kommunalwahlen zu ihrem stellvertretenden Chef gewählt. Im Stadtrat hat er nun den Platz neben Bürgermeister Josef Hinkel und dem Fraktionsvorsitzenden Rolf Tups.

Dieser Karrieresprung kommt plötzlich, obwohl Andreas Auler schon lange politisch aktiv ist. Nach eigenen Erzählungen war er schon Schülervertreter und Mitglied des Studierendenparlaments. Mit Mitte 40 ging er in die Bezirksvertretung im Düsseldorfer Norden, 2014 zog er dann erstmals in den Stadtrat ein. Dort hat er sich Reihe für Reihe bis nach ganz vorne gearbeitet.

Der Wittlaerer ist ein Politiker, der sich anbietet, aber nicht aufdrängt. Für seine Fraktion ist er nicht der Typ, der Tore schießt, sondern jemand, der die Gegner:innen daran hindert, welche zu machen. Andreas Auler hat die Verbal-Grätsche perfektioniert. Seine Reden eröffnet er gerne mit dem Satz „Ich muss mich doch sehr wundern“. Anschließend zitiert er andere Mitglieder des Rates – mal präzise, mal in freier Auslegung und meist mit dem gewünschten Ergebnis: Die betreffende Person fühlt sich provoziert, meint, sich rechtfertigen zu müssen („So habe ich das gar nicht ….“) und verliert ihr Ziel aus den Augen. Andreas Auler setzt nicht auf die besseren Argumente, sondern auf die bessere Taktik.

Damit ist er die passende Ergänzung zu Rolf Tups. Der neigt nicht zu Redebeiträgen und versucht im Hintergrund, die Dinge beieinander zu halten. Wenn es darum geht, die CDU hörbar zu machen, dann ist Andreas Auler jederzeit einsatzbereit. Als sich in der Debatte um kostenlose Menstruationsartikel niemand anderes aus der Fraktion äußern wollte, ging er ans Rednerpult und wurde Wort- und Fremdscham-Führer.

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