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Falsches Fleisch boomt: Düsseldorfer Firma LikeMeat mischt ganz vorn mit

Das Versprechen der Nummer zwei auf dem Markt: Wer will, kann heute Hack, Bacon und Döner essen – ganz ohne schlechtes Gewissen. Merkt man, dass da kein Fleisch drin ist? Wir haben es getestet.

Veröffentlicht am 8. Februar 2023
Like Meat
Das Angebot an Fleisch, das in Wahrheit gar keins ist, scheint riesig zu sein. Foto: Andreas Endermann

Vielleicht war es die erste große Ungerechtigkeit meines Lebens. Als ich acht Jahre alt war, durfte ich keine Cola trinken. Meine Eltern meinten, das Koffein sei nicht gut für ein Kind. Stattdessen kauften sie mir die koffeinfreie Cola mit dem goldenen Etikett. Das war gut gemeint, und dennoch ein schlechter Ersatz. Alle tranken die richtige Cola, nur ich nicht. Wenn Freunde zu Besuch waren, erntete ich komische Blicke. Bevor man koffeinfreie Cola trank, ließ man es lieber ganz sein. Als ich ein paar Jahre älter war, merkte ich, dass es mit anderen Dingen ähnlich war: Auch wer im Restaurant nach fleischfreien Gerichten fragte, wurde komisch angeguckt.

Heute ist das zum Glück anders. Jeder kann essen und trinken, was sie oder er will. Das Geschäft mit veganen Lebensmitteln boomt mächtig, der Einzelhandel baut sein Sortiment weiter aus, fleischfrei zu essen ist angesagt. Das merke ich immer wieder, wenn ich im Supermarkt vor dem üppig gefüllten Regal mit den Fleischersatzprodukten stehe. Zwischen den vielen verschiedenen Marken liegen auch die bunten Packungen eines Unternehmens mit Sitz in Düsseldorf: LikeMeat.

Das Start-Up wurde 2013 von Timo Recker gegründet, der den Sitz von LikeMeat kurz danach nach Düsseldorf verlegte. 2020 wurde die Marke vom Schweizer Pflanzenfleischhersteller LiveKindly gekauft. Ein attraktives Investment. LikeMeat hat inzwischen 150 Mitarbeiter*innen und ist – gleich hinter der Rügenwalder Mühle – die Nummer zwei auf dem Markt der Fleischalternativen. Im Jahr 2020 betrug der Umsatz laut „Handelsblatt“ mehr als 20 Millionen Euro. Im Jahr 2021 war die Nachfrage so hoch, dass man zeitweise mit der Produktion nicht hinterherkam, der Umsatz stieg um 26 Prozent. Sogar das Krisenjahr 2022 wurde mit einem zweistelligen Prozentwachstum abgeschlossen.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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