Düsseldorfer Stilwerk schrumpft: Kunden wollen beim Einkauf keine Treppen steigen
Die oberen Etagen der Einkaufszentren veröden mehr und mehr. Nun ist das auch im Interieur-Kaufhaus an der Grünstraße zu sehen: Im zweiten und dritten Stock entstehen Büroräume. In der Kö-Galerie, im Sevens, den Schadow Arkaden und Düsseldorf Arcaden steht oben ebenfalls viel Raum leer.

Als dieses Bauwerk namens Stilwerk im Jahr 2000 eröffnet wurde, gab es viel Beifall und noch mehr Staunen: In direkter Kö-Nähe entstand ein Geschäftskonzentrat, das sich ausschließlich schickem Wohnstil widmete. Sämtliche Möbel- und Interieur-Designer von Preis und Rang waren vertreten, jeder Laden war schicker designt als der andere. Ein kühnes Konzept, passend zur Kö und Düsseldorf, dachte man.
Ob es je wirklich gut gelaufen ist, sei dahingestellt. Es gab Wechsel, aber am Ende blieb das Stilwerk seinem Stil treu – bis jetzt. Nun jedoch beugt man sich den Realitäten und verkleinert die Verkaufsfläche drastisch. Denn auch im feinen Edel-Kaufhaus scheinen die Kunden keine Lust mehr zu haben, Treppen zu steigen, um Geschäfte in den oberen Etagen zu erreichen. Daher fallen von über 17.000 Quadratmeter mehr als 5000 weg. Aus ihnen wird das, was man heute gern Co-Working-Space nennt und lediglich meint, dass man keinen wirklich großen Mieter gefunden hat. Daher setzt man darauf, flexible Parzellen als Büros anzubieten, die man bei Bedarf mieten kann. Oder kleinen Firmen und Freiberuflern eine Adresse nebst Sekretariatsservice anbietet, wenn sie die Räume nicht auf Dauer bezahlen können oder wollen. Umgewidmet werden der komplette dritte Stock und Teile der zweiten Etage, in der das Center-Management Platz finden soll.
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