Luegallee: Eine Fahrspur reicht, Tempo 30 auch
Eine separate Fahrradtrasse, weniger Platz für Autos, gebremste Geschwindigkeit: Ab Juni wird das auf einer der wichtigsten Pendlerstrecken in die Stadt sechs Monate lang getestet. Meine Prognose: Am Ende wird man feststellen - läuft.

Die politischen Gremien werden in den kommenden Wochen wahrscheinlich ein Experiment auf den Weg bringen, das in Düsseldorf mit sehr negativen Erinnerungen behaftet ist: die Einrichtung einer Fahrradspur auf der Luegallee zu Lasten des Raums für Autos. Denen steht für die Dauer des Tests in beiden Fahrtrichtungen nur noch – statt zwei – eine Fahrspur zur Verfügung, die andere gehört den Zweirädern. Zudem will man testweise Tempo 30 einführen. Wenn die Gremien dieser Idee zustimmen, beginnt im Juni ein sechs Monate dauernder Test.
Ende der 1990er Jahre hatte man das auf der Seite, die Richtung Innenstadt führt, bereits einmal versucht, und war gescheitert: an der Akzeptanz in der Bevölkerung, der dilettantischen Umsetzung und einem Politikwechsel. Beschlossen worden war die Aktion damals von einem rot-grünen Bündnis im Rathaus. Als dann Ende 1999 der CDU-Kandidat Joachim Erwin an die Macht kam, machte er ein Wahlversprechen wahr, stellte sich im Overall auf die Luegallee und überpinselte persönlich die Markierungen für einen Radweg, der so nicht funktioniert hatte.
Aber das ist mehr als 20 Jahre her, die Zeiten haben sich geändert. Damals stand die Reduzierung des Verkehrs und der Luftbelastung auf der Luegallee im Vordergrund, der Fahrradweg wurde gleichsam zur Schikane, um Autofahrer abzuschrecken. Heute ist diese Verkehrsberuhigung Teil eines Gesamtplans für eine neue Mobilität in der Stadt. Wie damals geht es um die Verringerung des Autoverkehrs, aber vor allem um die Förderung der Alternativen. In diesem Fall der Bewegung mit dem Fahrrad.
Meine Prognose: Dieses Mal wird es gelingen.
Hier die Gründe:
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