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Fünf Ideen für ein Düsseldorf mit weniger Müll auf den Straßen

Belohnungen für nachhaltiges Verhalten, mehr Kontrollen und weniger Altkleider-Container – all das würde helfen, den Abfall im öffentlichen Raum zu verringern.
Veröffentlicht am 9. September 2024
Container am Gangelplatz in Oberbilk
So wie am Gangelplatz in Oberbilk sind viele Containerstandorte in Düsseldorf überfüllt und vermüllt.

Man muss kein Sozialwissenschaftler sein, um die Broken-Window-Theorie in Düsseldorf zu verstehen. Sie besagt, dass ein zerbrochenes Fenster schnell repariert werden muss, damit nicht weitere Scheiben zerstört werden und sich ein Viertel nicht negativ entwickelt. Auf die NRW-Landeshauptstadt übertragen heißt das: Wenn an einem Altkleider-Container Kleidungsstücke herumfliegen oder Menschen Müll in die Büsche, ein Beet oder einen Fahrradkorb werfen, dann muss schnell eine Reaktion erfolgen. Sonst machen andere das nach.

Düsseldorf hat in den vergangenen Jahren einiges getan, um die Stadt sauberer zu machen. Es wurden neue Kehrmaschinen für die Innenstadt gekauft, die Straßenreinigung ist an vielen Orten häufiger unterwegs und Container werden noch ein-, zweimal häufiger pro Woche geleert.

Dennoch ist Sauberkeit weiter ein Problem. Das merken wir auf unseren täglichen Wegen. Und das hören oder lesen wir häufig, wenn unsere Leser:innen uns schreiben oder bei unseren Veranstaltungen von Problemen berichten. Der Eindruck: Man muss nicht weit laufen, um Container zu finden, die überquellen und neben denen weiter Unrat gestapelt wird. Um grüne Mülltonnen zu sehen, in die weiter hineingestopft wird, obwohl sie voll sind. Und um an Bänken und Bäumen Ansammlungen von Kippen, Flaschen und Dosen zu entdecken.

Wir wollen deshalb fünf Ideen vorstellen, die helfen können, Düsseldorf sauberer zu machen:

1. Belohnung für nachhaltiges Verhalten
Kopenhagen hat in diesem Sommer eine neue Idee für Touristinnen und Touristen getestet. CopenPay hieß eine Initiative, die nachhaltiges Verhalten belohnte. Wer mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln anreiste, erhielt einen Rabatt auf Eintrittskarten, konnte gratis an Führungen teilnehmen oder wurde auf einen Kaffee eingeladen.

Solche Vorteile gab es auch, wenn man sich am öffentlichen Müllsammeln beteiligte. So konnte man zum Beispiel beim Kajakverleih einen Eimer mitnehmen. Begegnete man unterwegs schwimmendem Abfall, fischte man ihn heraus und brachte ihn zurück an Land.

Dahinter steckt der Gedanke, dass die meisten Menschen sich nachhaltig verhalten möchten, aber längst nicht so viele dieses Vorhaben umgesetzt bekommen. Die Belohnungen helfen vor allem, den ersten Schritt zu machen. Danach ist es meistens leicht(er).

Übertragen auf Düsseldorf bietet dieser Ansatz zwei Chancen:

  • VisitDüsseldorf kann die Idee der dänischen Kolleg:innen aufgreifen und im nächsten Sommer oder beim Weihnachtsmarkt ähnliche Anreize für Gäste setzen.
  • Die Stadt könnte überlegen, wie man das auf Bürgerinnen und Bürger überträgt. Mit Aufklärungskampagnen hat sie es schon probiert, sichtbaren Erfolg brachte das nicht. Für ein Umdenken braucht es mehr. Die Kopenhagener Belohnung scheint geeignet, zu anderem Handeln zu animieren.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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