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Der Tag, an dem Düsseldorf seine Parkplätze anders nutzt

Am „Parking Day“ werden Stellflächen ein paar Stunden lang für Autos gesperrt und mit Sofas, Tischkickern oder Pflanzen bespielt. Mitmachen ist einfacher, als die meisten denken. Und was in Lücken möglich ist, zeigt gerade ausgerechnet die Stadt.
Veröffentlicht am 5. August 2024
Parking Day Düsseldorf 2022
2022 fand die zentrale Aktion des Parking Day in Düsseldorf auf der Königsallee statt.

Noch traut sich keiner so richtig. Die Bänke sehen schön aus, zwischen all den Pflanzen würde man sich schon gerne mal hinsetzen. Aber die gehören sicher zu irgendeinem Café und man muss sicher was bestellen. Diese Gedanken und diese Zurückhaltung sind gerade an der Brunnenstraße in Bilk und an der Friedrichstraße in Höhe des früheren Stern-Verlags zu beobachten. Dort stehen die üppig begrünten Sitzmöbel in ehemaligen Parklücken.

Die schöne Nachricht: Sie gehören nicht zu einem Lokal. Die Stadt hat sie aufgestellt, jede und jeder kann sich einfach setzen, essen und trinken, was man mitgebracht hat, lesen oder mit seinen Mitmenschen reden. Diese so genannten Parklets findet man dort nun zunächst für zwei Monate. Sie zeigen, was man außer Autos abstellen im öffentlichen Raum noch machen kann.

Parklet
So sehen die neue Bänke in einer Parklücke an der Brunnenstraße in Bilk aus. Die Stadt hat sie dort aufgestellt. Foto: Anja Leonhard

Die Bänke sind das jüngste Beispiel dafür, dass sich am Straßenrand in Düsseldorf etwas verändert. Besonders deutlich wird dies am 20. und 21. September, am Parking Day. Dann werden an verschiedenen Stellen in der Stadt Initiativen und Privatpersonen für ein paar Stunden Parklücken für Autos sperren lassen und die Fläche für andere Dinge nutzen. Dort werden Sofas, Pflanzen und Hochbeete aufgestellt, Livemusik, Kuchen oder Tischfußball angeboten. Wer mitmachen möchte, kann das jetzt in Ruhe vorbereiten und am 21. August ab 18 Uhr in einer Videokonferenz Tipps von Expert:innen bekommen. Mehr dazu gleich hier im Text.

Der Parking Day ist ein internationaler Aktionstag, an dem sich viele Städte weltweit beteiligen – einschließlich New York City. Düsseldorf ist seit 2018 dabei. Angefangen hat man dort, wo die Stadt jetzt die Bänke aufgestellt hat, an der Brunnenstraße in Bilk. In den folgenden Jahren war man unter anderem auf der Ost- und der Rethelstraße. Besonders viel Aufmerksamkeit gab es, als der Parking Day auf einem Stück der Königsallee stattfand.

Es geht dabei nicht darum, alle Autos aus den Städten zu verdrängen. Die Initiator:innen wollen bewusst machen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass öffentlicher Raum zum kostenfreien oder sehr günstigen Abstellen von Autos genutzt wird. Alle Beteiligten sollen schauen, was an welcher Stelle passt. Das kann mal eine Bank sein, mal mehr Platz für Fußgänger:innen oder ein Radweg und genauso Parkplätze für Autos oder Fahrräder. Der Parking Day macht für ein paar Stunden sichtbar, was möglich ist.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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