Der Fluch der festen feuchten Tücher

Nun ist ja das Wort Verstopfung nicht unbedingt neu. Jetzt ist es mir in einem ganz anderen, allerdings durchaus benachbarten Bereich begegnet: im Zusammenhang mit Problemen, die das Klärwerk-Nord mit hohem technischem Aufwand lösen muss. Der Begriff kam übrigens nicht allein, sondern zusammen mit einem bis dato mir nicht bekannten Wort: Verzopfung. Das klingt ähnlich, und es gibt tatsächlich einen Zusammenhang. Aber der Reihe nach.
Es ist im Grunde paradox: Im Bemühen um möglichst viel Hygiene verursacht der Mensch mehr Dreck einer höchst unangenehmen Art, als die meisten ahnen. Denn sich mit Feuchttüchern zu reinigen, mag ein gutes Gefühl sein. Aber es hat Folgen – und zwar wirklich üble. Jedenfalls dann, wenn man die Lappen nicht in den Müll, sondern ins Klo wirft.
Die weißen Tücher aus einem Papierkonstrukt sind so beliebt, weil sie fest sind, also nicht zerreißen oder zerbröseln. Ideal also, um wegzuwischen, was mit trockenem Material nicht so gründlich gelingt. Das gilt für Körperpflege jeder Art, für das Reinigen des zarten Babypopos und bei Erwachsenen, wenn sie in gekachelten Räumen das getan haben, was man halt regelmäßig so tun muss.
So weit, so gut, so sauber.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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