Poetin der Straße
Zum Interview kommt Vera Vorneweg, die wirklich so heißt, ein paar Minuten zu spät. Aufgrund des plötzlich einsetzenden Sommerregens habe sie kurzfristig vom Fahrrad auf den Bus umsteigen müssen, erklärt sie. „Entschuldige bitte.“ Die 36-Jährige trägt eine mittelblaue Outdoorjacke, stufig geschnittenes blondes Haar und ein offenes Lächeln im Gesicht. Sie lässt sich auf einen der Terrassenstühle vor dem Büdchen an der Linienstraße plumpsen. Der Regen hat mittlerweile schon wieder aufgehört. Vorneweg bestellt eine Portion Manti, die türkische Variante der italienischen Ravioli, die immer freitags am Büdchen zu haben sind. „Ich kann gleichzeitig essen und Fragen beantworten“, behauptet sie – und wird später das Gegenteil beweisen.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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