
Poetin der Straße
Seit fünf Jahren ist die Oberbilker Kneipe „Zum Blauen Bock“ bereits geschlossen. Nun hat ihr die Schriftstellerin Vera Vorneweg literarisch Leben eingehaucht. Auf den heruntergelassenen braunen Rollläden hat sie eine leise, zarte Textarbeit hinterlassen.
Zum Interview kommt Vera Vorneweg, die wirklich so heißt, ein paar Minuten zu spät. Aufgrund des plötzlich einsetzenden Sommerregens habe sie kurzfristig vom Fahrrad auf den Bus umsteigen müssen, erklärt sie. „Entschuldige bitte.“ Die 36-Jährige trägt eine mittelblaue Outdoorjacke, stufig geschnittenes blondes Haar und ein offenes Lächeln im Gesicht. Sie lässt sich auf einen der Terrassenstühle vor dem Büdchen an der Linienstraße plumpsen. Der Regen hat mittlerweile schon wieder aufgehört. Vorneweg bestellt eine Portion Manti, die türkische Variante der italienischen Ravioli, die immer freitags am Büdchen zu haben sind. „Ich kann gleichzeitig essen und Fragen beantworten“, behauptet sie – und wird später das Gegenteil beweisen.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
Da unser Journalismus werbefrei und unabhängig ist, können wir ihn nicht kostenlos anbieten. Deshalb bitten wir Sie an dieser Stelle darum, unsere Arbeit zu unterstützen und eines unserer Abos abzuschließen oder diesen Artikel einzeln zu kaufen. Sie können per Paypal, Sepa-Lastschrift oder Kreditkarte bezahlen.
Schon Mitglied, Freundin/Freund oder Förderin/Förderer?