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Machtkampf um den Job des Chef-Karnevalisten

Das Comitee Düsseldorfer Carneval ist der Dachverband von rund 70 Vereinen. Dort an der Spitze zu stehen, ist offenbar reizvoll, denn es gibt mehrere Bewerber für das Amt. Wie unter den organisierten Helau-Freunden nicht selten, ist im Hintergrund bereits humorfreies Gerangel ausgebrochen.

Von Hans Onkelbach (Text)
und Andreas Endermann (Foto)
Veröffentlicht am 31. Januar 2024
Prinzenorden 2024
Der Sessions-Orden des Comitees Düsseldorfer Carneval: Demnächst wird entschieden, wer ihn künftig verleihen darf.

Spätestens, wenn die Asche des verbrannten Hoppeditz weggefegt, das letzte Helau verhallt und der letzte Kater in ein paar Bloody Marys ertränkt ist, spätestens dann wird für den Narren ein Thema akut, das für die nächsten Jahre im Düsseldorfer Karneval wegweisend ist: die Neuwahl des Präsidenten des Comitees Düsseldorfer Carneval (CC).

Diesen Posten hatte bis vor einigen Monaten Michael Laumen inne. Er musste aber aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten, was kaum Außenwirkung hatte, da er ohnehin keinen Wert auf übergroße Präsenz legte. Die wahren Machthaber bei allem, was für die sogenannten fünfte Jahreszeit zu regeln ist, sind zwei andere Männer: Vize-Präsident Stefan Kleinehr und Geschäftsführer Hans-Jürgen Tüllmann. Sie haben diesen Satz nie gesagt, aber er würde passen: Uns ist egal, wer unter uns Präsident ist.

Wie gut das Ansehen der beiden im Karneval wirklich ist, kann man schwer sagen: Auf solchen Posten macht man sich nicht nur Freunde, gleichgültig, wie gut man den Job erledigt. Und sie haben ihre Arbeit – das müssten auch Gegner zugeben – gut gemacht. Ein Beispiel: In einem Kommunikations-Coup haben sie den Sonntags-Straßenkarneval gerettet. Sie kündigten an, ihn mangels Kostendeckung einstellen zu wollen, und erreichten maximale Aufmerksamkeit. Die Stadt wurde aktiv und half, den Schaustellerbund zu bewegen, das Event künftig zu organisieren.

Das CC arbeitet effizient, trotz widriger Umstände schafft man es, den Rosenmontagszug zu organisieren und zu finanzieren, weil man über die Jahre vom wichtigen Partner WDR große Summen für die Übertragung der TV-Sitzung kassiert hat. Diese Veranstaltung hat Kleinehr rund 15 Jahre moderiert, nun will er nicht mehr und man sucht einen neuen Sitzungspräsidenten für das Format. Wer auch immer das wird, er/sie wird sich etwas Neues überlegen müssen, denn das Interesse an Karneval im Fernsehen lässt nach. Soweit die derzeitige Lage.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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