Kurioses, Kunst und Krempel
Natürlich ist der Rundgang durch die Düsseldorfer Kunstakademie ein Fest für die Sinne. Aktuell allerdings als Trauerfeier. Weil die zwar traurig, aber nie langweilig sind, empfehle ich: Hingehen, gucken und sich wundern.

Eine perfekt konstruierte Kulisse, wahrhaft künstlich: Bedrohlich lauernd liegen schwarze Krokodile im vermeintlichen Sumpf des abgedunkelten Raums. Da luge ich nur sehr vorsichtig durch die dicken Vorhänge und wage es nicht, einzutreten, werde also auch nicht erfahren, was das soll. Draußen, an der Stirnwand des Flurs, irritiert mich ein Bild mit Szenen zwischen Alien und Apokalypse, gepeinigte Menschen winden sich in Furcht und Schrecken, unterschiedlich schattierte Finsternis lässt Schemen erkennen, tiefrotes Blut fließt. Nebenan hockt eine komplett in engem schwarzem Leder mit mörderisch spitzen High Heels gekleidete junge Frau unter einem Bild namens Kitzbühel. Darauf ein grausam verrenkt im schmutzigen Schnee liegender Ski-Läufer – das sieht nicht gut aus, aufstehen wird der nie wieder. Selbst wenn bessere Zeiten kommen. Sie hat keinen Blick dafür. Ihre mit Kajal umrandeten Augen sind aufs Handy fixiert.
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