Lizzy Schubert: Eine neue Linke für Düsseldorf in Berlin

Wie schnell sich politische Realitäten ändern können, hat Lizzy Schubert im vergangenen Winter gelernt. Ende Januar, rund drei Wochen vor der Bundestagswahl, steht die 22-Jährige im Innenhof eines Studierendenwohnheims der Heinrich-Heine-Universität. Hier wirbt sie um Stimmen für sich und Die Linke. Kurz zuvor hatte selbst der Wiedereinzug ihrer Partei wie ein utopischer Wunsch geklungen, nun ist der zwar greifbar, ihr eigenes Mandat aber immer noch höchst unrealistisch. Listenplatz 14 in NRW wird niemals reichen, wissen eigentlich alle. Schubert drückt es ein wenig diplomatischer aus. „Wir bräuchten ein bisschen mehr Prozent, als wir wahrscheinlich holen können.“

Rund fünf Monate danach geht Schubert in Berlin ans Telefon. 8,8 Prozent wurden es bei der Wahl für die schon totgesagte Linke, für 13 ihrer Kandidierenden in NRW reichte das zum Mandat in Berlin. Ein Platz zu wenig. Am späten Sonntagabend wurde nun bekannt: Die Düsseldorferin rückt für den gesundheitlich angeschlagenen Uwe Foullong in den Bundestag nach. Sie selbst weiß es da schon seit vier Wochen. „Ich bin immer noch dabei, es zu verarbeiten. Ich hatte den Gedanken im Hinterkopf, aber nicht gedacht, dass es so schnell passiert.“