Hamburg: So geht Oper!
Wie ein spitzer Finger ragt diese Adresse namens Baakenhöft in die Norderelbe: Wasser vorne, Wasser rechts, Wasser links. St. Pauli ist nicht weit, die Elbphilharmonie liegt ebenfalls nah und ist deutlich sichtbar. In diesem Stadtteil namens Hafen-City will die Hansestadt Hamburg ihre neue Oper bauen. Der dafür ausgewählte Architektenentwurf der Bjarke Ingels Group (BIG) aus Kopenhagen wurde kürzlich vorgestellt. Zufällig (oder auch nicht) fast zeitgleich mit der Düsseldorfer Präsentation der vier hiesigen Favoriten für die ebenfalls neu zu bauende Deutsche Oper am Rhein. Deren Für und Wider haben wir hier vorgestellt.
Damit hat es sich aber auch mit den Gemeinsamkeiten. Ansonsten machen die Hanseaten nämlich so gut wie alles anders. Vor allem: Besser. Das zeigt meine Vorstellung des Hamburger Projekts und der Vergleich mit dem Düsseldorfer Vorhaben.
Die Kosten
Natürlich wissen die Leute von der Waterkant, seit Jahrhunderten kühl kalkulierende Kaufleute, dass eine heutige Rechnung vor allem bei Baukosten nach ein paar Jahren nicht mehr so aussehen wird. Derzeit gehen sie von einem Betrag aus, der bei 400 bis 500 Millionen Euro liegt. Davon trägt der Stadtstaat knapp 150 Millionen. Der Rest, etwa 330 Millionen, kommt vom gut gefüllten Konto des Milliardärs Klaus-Michael Kühne. Er ist unter anderem der größte Einzelaktionär der Lufthansa (15,01 Prozent) und schenkt seiner Heimatstadt sozusagen dieses Gebäude. Er hat allerdings klar gemacht, dass er – egal, was kommt – über diese Summe nicht hinausgehen wird.
Der Bund der Steuerzahler kritisiert das Ganze bereits jetzt: Es sei ein teures Geschenk, das man da annehme, weil es zu Folgekosten zwingt. Der Anteil der Öffentlichen Hand soll für Maßnahmen ausgegeben werden, die das Umfeld des künftigen Kulturzentrums auf das Projekt vorbereiten. Unter anderem will man den Schutz gegen Hochwasser realisieren. Zusätzlich sollen, wie auch bei den übrigen öffentlichen Flächen in der Hafen-City, aus dem „Sondervermögen Stadt und Hafen“ rund 104 Millionen Euro für die Herrichtung des Grundstücks, die Erschließung, den Freiraum, die Promenade und die Ufereinfassung übernommen werden.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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