Die Düsseldorfer SPD wird roter
Die Fraktion hat eine neue Co-Vorsitzende, die Partei bekommt eine neue Chefin. Das beschert der Sozialdemokratie in der Landeshauptstadt Profil – und ein Problem, mit dem sie leben muss.
Bösartige Menschen würden über die SPD in Düsseldorf im Moment Folgendes sagen: Man weiß nicht, ob sie eine Zukunft hat, aber immerhin gibt es Protagonist:innen, die jung genug wären, diese noch zu erleben: Nachdem die Ratsfraktion Sabrina Proschmann (30) vor wenigen Wochen zur Co-Vorsitzenden gewählt hat, kandidiert nun Zanda Martens (38) für den Vorsitz der Partei und wird am 22. April sehr wahrscheinlich deren Chefin.
Wer sind die beiden Politikerinnen an der Spitze von Partei und Fraktion?
Zanda Martens ist 2021 (auch für sie) überraschend über die Liste in den Bundestag eingezogen. Bis dahin hatte die Juristin als Gewerkschaftssekretärin bei Verdi und der IG Metall gearbeitet. Ihr Wunsch, auch in Berlin für Themen rund um Arbeit und Soziales zuständig zu sein, erfüllte sich nicht, stattdessen ist sie nun Mitglied im Rechtsausschuss sowie Expertin für Miet- und Fluggastrechte. Diese und eine ganze Reihe anderer Themen vertritt sie seitdem sehr gut wahrnehmbar – und vehement. Ihr Team kommuniziert auf allen Kanälen, aber fast nichts Belangloses. Die Positionen sind sehr klar und meist auch nicht verrückbar.
Ich habe Zanda Martens bei einem Gespräch gefragt, wann sie zuletzt eine Ansicht revidieren musste. Das komme sehr selten vor, sagte sie, vermutlich, weil sie sich erst intensiv mit einem Thema beschäftige, bevor sie ihre Meinung dazu festlege. Mit Betonung auf fest.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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