Die CDU könnte mit den Grünen, muss aber nicht – und will auch nicht wirklich

18 Uhr ist bei Kommunalwahlen normalerweise eine langweilige Uhrzeit. Während bei Bundes- und Landtagswahlen direkt Tendenzen bekanntgegeben werden können, weiß man in einer Stadt noch nichts. Das Auszählen beginnt gerade erst, nach und nach treffen die Ergebnisse aus den Wahllokalen ein. Bis daraus etwas abzulesen ist, vergehen locker zwei Stunden.
Bei den Kommunalwahlen in Düsseldorf spielte sich 2025 genau um 18 Uhr eine der entscheidenden Szenen ab. Der WDR sendete eine Prognose für ganz NRW. Bei der Wahlparty der CDU gab es Jubel für das eigene Ergebnis und großen Jubel für das landesweit schwache Ergebnis der Grünen.

Am Ende des Abends waren die beiden in Düsseldorf die stärksten Parteien. Die Ergebnisse im Überblick: Die CDU kam auf 33,52 Prozent der Stimmen, die Grünen auf 21,94, die SPD auf 14,90, die AfD auf 10,56, die Linke auf 6,43, die FDP auf 4,94, Volt auf 2,47, das BSW auf 1,61, die Freien Wähler auf 1,12, die Tierschutz-Partei auf 1,02, Die Partei auf 0,96 und die Klimaliste auf 0,50.
Im Rat sind alle Genannten mit Ausnahme der Klimaliste vertreten, und zwar so: Die CDU hat 31 Sitze, die Grünen 20, die SPD 14, die AfD 10, die Linke 6, die FDP 5, Volt 2 und alle anderen jeweils einen. Die Namen der neuen Ratsmitglieder finden Sie am Ende dieses Textes.
Die Union hat ihr Ergebnis von 2020 verteidigt. Sie hat minimal bei den Stimmen zugelegt und ein Direktmandat mehr gewonnen als vor fünf Jahren. Die Grünen, die aufgrund der allgemeinen Stimmung mit mehr Verlusten rechneten, holten in der Innenstadt neun Direktmandate, 2020 waren es zehn. Unterm Strich hat man zwei Sitze verloren. Mathematisch spricht all das für die Fortsetzung des schwarzen-grünen Bündnisses im Stadtrat, die Grüko. Die anfangs beschriebene Szene deutet aber in eine andere Richtung. Die CDU hat offensichtlich wenig Lust auf die Grünen – und eine Alternative: Schwarz-Rot-Gelb. Für ein Bündnis dieser drei sprechen folgende Argumente:
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
Unser Journalismus ist werbefrei und unabhängig, deshalb können wir ihn nicht kostenlos anbieten. Sichern Sie sich unbegrenzten Zugang mit unserem Start-Abo: die ersten sechs Monate für insgesamt 1 Euro. Danach kostet das Abo 10 Euro monatlich. Es ist jederzeit kündbar. Alternativ können Sie unsere Artikel auch einzeln kaufen.
Schon Mitglied, Freundin/Freund oder Förderin/Förderer?