Das größte Duell von Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Thomas Geisel
Das Fernduell hatte eine klare Siegerin – und wird sicher auch Thema sein, wenn sich die Kontrahent:innen demnächst auf kurze Distanz begegnen. Die FDP und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) haben Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Thomas Geisel als Spitzenkandidat:innen für die Europawahl nominiert. Der ehemalige Düsseldorfer Oberbürgermeister erhielt dabei das schwächste Ergebnis innerhalb seiner neuen Partei (71,9 Prozent). Die hiesige FDP-Chefin holte dagegen auf dem Parteitag in Berlin rund 90 Prozent der Stimmen und dürfte ihren Mitbewerber bis Juni regelmäßig an den Unterschied von 18 Prozentpunkten erinnern.
Auf nationaler Ebene wiederholt sich nun ein Wettbewerb, den es 2020 in Düsseldorf gegeben hat. Damals forderte Marie-Agnes Strack-Zimmermann als OB-Kandidatin der Liberalen den Amtsinhaber Geisel heraus. Im ersten Wahlgang holte sie 12,5 Prozent und er mehr als doppelt so viel (26,3 Prozent). In der Stichwahl unterlag der gebürtige Schwabe dem heutigen Oberbürgermeister Stephan Keller.
Seitdem hat sich einiges verändert. Die Düsseldorferin ist inzwischen Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag und hat mit ihren sehr klaren Positionen zum Ukraine-Krieg und Waffenlieferungen an das angegriffene Land bundesweite Bekanntheit erlangt. Thomas Geisel sicherte sich in den vergangenen drei Jahren mit Blog- und Gastbeiträgen Aufmerksamkeit jenseits aller Ämter– und steigerte dies zuletzt mit seinem Wechsel von der SPD zum BSW noch einmal.
Die neue Partei hat ihn allerdings mit einer doppelten Last ins Rennen um einen Sitz im Europaparlament geschickt. Bei der Wahl zum erweiterten Vorstand erhielt der Düsseldorfer auf dem ersten BSW-Parteitag 66,1 Prozent – das mit Abstand schwächste Ergebnis aller Beisitzer. Als das Bündnis später über die 20 Listenplätze für Brüssel abstimmte, bewarb sich für jede Position nur ein Mitglied, Thomas Geisel für Rang zwei. Dem stimmten 258 von 359 Wählenden zu, 72 BSWler votierten mit Nein, 29 weitere enthielten sich. Auch das war deutlich schwächer als bei den übrigen 19 Kandidat:innen. Deren Zustimmungswerte lagen zwischen 84,7 und 97,8 Prozent.
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