Der Niedergang der Destination Düsseldorf

Das Konstrukt Destination Düsseldorf (DD) dürften die wenigsten Düsseldorfer kennen, selbst wenn sie den Namen schon mal gehört haben. Mehr als150 Unternehmen aus verschiedenen Branchen (Hotellerie, Gastronomie, Eventmanagement, Handel, Dienstleistungen) gehören zu diesem Verein, zum Beispiel Flughafen, Messe, Henkel und Vodafone. Die meisten sind zahlende und nicht wirklich aktive Mitglieder. Aufgabe der DD ist es nach eigener Aussage, die kulturelle, wirtschaftliche und touristische Attraktivität Düsseldorfs zu steigern.
Die Lage
Bekannt wurde die DD durch das Frankreichfest und die Jazz-Rally. Außerdem organisierte sie den Messe-Ableger „ProWein goes City“. Vor allem diese drei Veranstaltungen schienen über die Jahre unkaputtbar, pure Selbstläufer und für die Ewigkeit gemacht.
Doch das alles bröckelt jetzt: Die Jazz-Rally wurde im Herbst 2023 vom Veranstalter selbst für immer abgesagt. Für die Stadt und zigtausende Gäste kam das überraschend. Am Ende zog man wohl die Reißleine, weil man das drohende Aus kommen sah: Kosten zu hoch, Publikum verändert, Probleme durch Corona und Ukraine-Krieg. Aufgelistet wurde etlichen Faktoren. Man arbeite jedoch an einem neuen Konzept, hieß es.
Wie damals schnell bekannt wurde, war man im Rathaus nicht begeistert. Quer durch alle Parteien, Gastronomie und Hotellerie ging die Meinung, die Stadt brauche ein solches Event, das verschiedene Musik-Genres in den Mittelpunkt stellt. Dass die Kritiker damit richtig lagen, zeigt das kurz danach kreierte Love-Bird-Festival, das dieses Jahr zum zweiten Mal erfolgreich stattfand. Fazit: Geht doch.
Angesichts der Kritik ging die DD im Frühjahr 2024 mit der Nachricht auf den Markt, alsbald eine Alternative anzubieten. Zoon war der Name und angepriesen wurde es als Zukunfts-Event.
Wenn Sie sich nun fragen, was „Zukunfts-Event“ bedeutet, sind sie nicht allein. Auch bei anderen zündete diese diffuse Idee nicht. Vor allem Sponsoren hielten ihr Geld zusammen. Womit Zoon zwar der Zukunft verpflichtet war, aber keine hatte: Das Projekt, für 2025 avisiert, wurde vor ein paar Wochen diskret beerdigt, bevor es das Licht einer zukünftigen Welt hätte erblicken können.
Dazu befragt, sandte mir DD-Geschäftsführer Thomas Kötter eine ausführliche Mitteilung. Zu Zoon schrieb er das Folgende:
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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