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Firma Felix Börgermann in der Düsseldorfer Altstadt
Ulrike Zäh in der Auslage des Ladens Börgermann in der Altstadt. Foto: Andreas Endermann

Börgermann in der Altstadt: Alles, was scharf ist

In diesem Düsseldorfer Geschäft Messer, Korkenzieher oder Besteck einzukaufen, ist wie eine Lehrstunde zum Thema Stahl, Schärfe und Härtegrade. Oder Mammutzähne und Giraffenknochen. Manche Kunden bedanken sich am Ende mit Handschlag.

Veröffentlicht am 30. Juni 2023

Ich stehe in diesem Laden, um mich herum blitzt und funkelt es. Messer, Scheren, Bestecke, Korkenzieher – es müssen tausende Stücke sein. Manche sind sehr klein, manche sogar winzig. Große, schwere Küchenmesser mit Griffen aus Holz, einige spitz, andere vorn abgerundet. Was zuerst anschauen, was zuerst anfassen? Schwierig. 

Und plötzlich weiß ich, wie ich mich fühle. So wie damals, als ich einmal, noch klein, in einem Spielzeugladen war und schier erschlagen wurde von der Masse an bunten Dingen. Wunderbar war das. Und das ist es heute noch, nur geht es nicht um Lego oder Baukästen, sondern um Dinge, die scharf, spitz oder beides und oft teuer sind.

Zugegeben: Messer faszinieren mich. Wenn ich koche, nutze ich sie und erfreue mich an der Qualität ihrer Klingen. Nach der Jagd brauche ich sehr spezielle zum Ausweiden der Tiere. Aber einige habe ich auch, ohne sie jemals zu benutzen. Sie liegen schön in der Hand, ihr simples Design ist zeitlos schön. Sie anzuschauen und zu berühren, ist ein gutes Gefühl. Womit wir bei der Frage wären: Woher kommt diese Faszination eines Messers bei Männern? Warum wollen so viele sie besitzen, sammeln sie, kaufen sich welche, die sie nie brauchen und sind dennoch glücklich damit? Ulrike Zäh, (Mit-)Inhaberin der Firma, überlegt bei dieser Frage nicht eine Sekunde: „Messer waren das erste Werkzeug, das der Mensch jemals benutzt hat. Anfangs noch als Faustkeil. Sie gehören zu unserer Entwicklung. Und es gibt ja wohl nichts Prägenderes, als mit dem Opa in den Wald zu gehen und sich einen Stock zu schnitzen.“ Stimmt, das war schön. Später auch ohne Opa. 

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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