Auto Becker, Eickhoff, Franzen und Co. – die Last der großen Namen

Scheinbar unkaputtbare Firmen verschwinden vom Markt, einige scheitern regelrecht. Manchmal liegt es an den alten, manchmal an den neuen Chefs. Und manchmal sind es veränderte Zeiten, auf die man sich nicht rechtzeitig einstellen konnte. Eine Betrachtung.
Von Hans Onkelbach (Text)
und Andreas Endermann (Foto)
Veröffentlicht am 25. September 2025
Auto Becker, Firmensitz an der Suitbertusstrasse, Helmut BeckerFoto: Stadtarchiv
Helmut "Auto" Becker. Hier posiert er noch auf der Kö, später konnte er sich das nicht mehr leisten. Foto: Stadtarchiv

Es waren oder sind noch klangvolle Namen Düsseldorfer Unternehmen. Aber dennoch geraten sie ins Strudeln, scheitern, verschwinden. Und das aus unterschiedlichen Gründen.

Auto Becker
Der Gebrauchtwagenhändler entstand nach dem Krieg aus dem Nichts. Willi Becker, Selfmademan im wahrsten Sinn des Wortes, kam aus dem Hunsrück nach Düsseldorf und startete mit dem Verkauf und Tausch von Autoteilen. In den 1950er und 1960er Jahren, den Zeiten des deutschen Wirtschaftswunders, wuchs sein Unternehmen rasant. Er kaufte ein riesiges Grundstück in Bilk und schuf dort das Imperium „Zweite Hand“ – damals das Synonym für Gebraucht-Fahrzeuge. Bald kamen Neuwagen etlicher Marken hinzu, Auto Becker schien nur den Weg nach oben zu kennen.

Aber als der Senior 1994 starb und sein Sohn Helmut übernahm, änderte sich dies. Zuerst schleichend, dann immer offensichtlicher. Der vom Vater verwöhnte Junior kam nicht an seinen Vorgänger heran, bevorzugte den Schein auf Sylt und suchte die Nähe jener, die er für schön und reich hielt. Dass er die Firma ausblutete, bemerkte er zu spät. Seine beiden Brüder, anfangs noch erfolgreich mit Data Becker, mussten am Ende vor dem gewaltigen Tempo in der Veränderung der IT-Branche kapitulieren. Auto Becker ist heute nur noch eine Erinnerung, dennoch ein wichtiges Kapitel Düsseldorfer Wirtschaftsgeschichte.

Eickhoff
Ähnlich wie Willi Becker kam auch Albert Eickhoff aus der Provinz an den Rhein. Der Modekaufmann bemerkte früh, dass ein Ort wie Lippstadt (wo alles begann) zu eng für ihn war, und ging 1981 an die Kö. Was folgte, war selbst in der um Superlative nicht verlegenen Modeszene beispiellos. Eickhoff, dem man nachsagt, den Designer Gianni Versace entdeckt zu haben, bewies Gespür für das, was Frauen anziehen wollten, und wurde zum Superstar. Nicht zuletzt, weil er nicht nur Milliardärs- und Millionärsgattinnen erfolgreich umwarb, sondern es auch schaffte, nicht wirklich reiche, aber gutverdienende Frauen ins Geschäft an der Kö zu locken.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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