Riesen-Spülmaschine in Essen hilft gegen Einweg-Müll in Düsseldorf

Im Rathaus wird über eine Verpackungssteuer diskutiert. In der Praxis gibt es allerdings schon eine Lösung, um die Abfall-Menge zu verringern: Entsorgungsunternehmen haben ein System mit Mehrweg-Geschirr entwickelt. Diese Idee könnte man jetzt auf mehr Veranstaltungen ausdehnen.
Veröffentlicht am 13. Mai 2025
Reinigung Mehrwegbecher der Awista bei Remondis in Essen
In dieser Anlage werden die Mehrweg-Becher von Großveranstaltungen aus Düsseldorf gereinigt.

Auch in der Industrie ist manches wie zu Hause. Die große Spülmaschine des Unternehmens Remondis müssen am Anfang Menschen einräumen und am Ende Leute wieder leeren. Auf den gut zehn Metern dazwischen schafft die Anlage allerdings etwas, dass daheim oft eine Herausforderung ist. Sie bekommt Kunststoffbehälter dank Rütteltechnik und heißer Luft sauber und richtig trocken. Damit ist Maschine ein zentraler Grund, warum Remondis und die Düsseldorfer Awista ein Geschäftsmodell mit Mehrweg-Geschirr entwickeln konnten.

Mein Kollege Andreas Endermann und ich haben den Sitz von Remondis in einem Gewerbegebiet im Essener Norden besucht, weil die Maschine und die Logistik eine aktuelle Debatte in der Düsseldorfer Politik betreffen. Im hiesigen Rathaus überlegt man, eine Verpackungssteuer einzuführen, um die Mengen an Einweg-Müll zu verringern. Die Stadt Tübingen erhebt seit 2022 auf Einwegverpackungen wie To-go-Kaffeebecher und Einweggeschirr wie Pommesschalen 50 Cent, auf Einwegbesteck 20 Cent. In Freiburg wird eine solche Steuer zum 1. Januar 2026 eingeführt.

Der Gedanke dahinter: Die Kommunen möchten Gastronom:innen oder Bäckereien dazu bringen, wirklich auf Mehrweg umzusteigen und es nicht nur alibi-mäßig anzubieten. Bisher ist es für Unternehmen merklich günstiger, Wegwerf-Verpackungen zu verwenden. Sie kosten nur wenige Cent pro Stück, Mehrweg-Becher oder -Teller zu kaufen und zu reinigen hingegen ein Mehrfaches. Dieses ungünstige Verhältnis verändert sich mit der Steuer. Tübingen teilte mit, dass die Betriebe pro Jahr zusammen rund 800.000 Euro Verpackungssteuer zahlen.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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