Smart als Platzhalter nun entfernt, stattdessen Absolutes Halteverbot
Vor dieser Tiefgaragenzufahrt in Oberkassel standen über etliche Jahre zwei Smarts (siehe Foto unten). Sie waren so platziert, dass in dieser Gegend mit knappem Parkraum stets genug Platz war für die Eigentümer der Garage. Nun sind die zwei Autos weg, denn ein Halteverbot sichert ausreichend freie Fläche. Foto: Andreas Endermann

Oberkasseler Luxuspoller sind weg – Stadt richtet Halteverbot ein

Über Jahre dienten zwei Smarts einem Anwohner als Platzhalter rechts und links seines Garagentors. Sie sicherten großzügig Raum für die Ein- und Ausfahrt. Seit Ende voriger Woche werden sie nicht mehr gebraucht.
Veröffentlicht am 4. April 2022

Vor mehreren Jahren sind sie mir nach dem Hinweis eines Nachbarn erstmals aufgefallen: Zwei Smarts in einfacher Ausführung am Kaiser-Friedrich-Ring, rechts und links an einer Einfahrt geparkt. Eigentlich unauffällig, aber die beiden Wagen wurden nie bewegt, wie mir mehrere Anwohner berichteten. Der Grund: Sie dienten als Platzhalter, um die Zufahrt zum dahinter liegenden Haus ausreichend komfortabel zu halten. 2018 hatte ich erstmals über diese Luxuspoller berichtet, und das Presse-Echo war groß. Typisch Düsseldorf, typisch Oberkassel, hieß es.

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So standen die Smarts über mehrere Jahre am Kaiser-Friedrich-Ring. Foto: Andreas Endermann

Nahezu täglich fahre ich über diese Straße, und es wurde irgendwie zum gewohnten Anblick, dieses Duo in Grau. Zuletzt mit aufeinanderfolgenden Düsseldorfer Kennzeichen. Ursprünglich hatten sie ein Nummernschild des Kreises Viersen gehabt, weil die Firma des Hauseigentümers dort sitzt. Der wollte sich übrigens nie zu den Pkw äußern, mehrere Anfragen hat er nicht beantwortet.

Ende voriger Woche war es vorbei mit dem vertrauten Bild. Aus den Augenwinkeln fiel mir beim Vorbeifahren eine Lücke auf, wo vorher keine war – die beiden Smarts waren verschwunden. Kurz zuvor müssen sie versetzt worden sein. Zwei viereckige Schmutzflecken zeigen, wo sie über die lange Zeit gestanden haben. Straßendreck hat sich da angesammelt, im Frühjahr wäre sicher wieder Unkraut gewuchert, denn gereinigt wurde diese Fläche nie, die Kehrmaschinen mussten ja stets um die Wagen herumkurven. In all den Jahren verschwanden sie lediglich ein paar Mal für die TÜV-Untersuchung.

Jedenfalls parkten sie so geschickt rechts und links vor der Einfahrt, dass dort keine anderen Autos abgestellt werden konnten und die Fläche vor dem riesigen Tor zur Tiefgarage im Souterrain großzügig freiblieb. Nachbarn erzählten, die Bewohner hätten sich so davor geschützt, mit ihren sehr großen Fahrzeugen nur mühsam ein- und ausfahren zu können.

Die Stadtverwaltung hatte mehrmals bestätigt, dass dieses dauerhafte Abstellen legal ist. Probleme wären nur entstanden, wenn man den Raum für Bauarbeiten benötigt hätte. Da aber auf solche Einschränkungen stets rechtzeitig aufmerksam gemacht wird, hätte der dort wohnende Eigentümer das bemerkt und die Wagen wegfahren können.  

Das alles hat sich nun erledigt. Die Dienste der beiden vierrädrigen Poller werden nicht mehr benötigt. Neuerdings wird die bisher von ihnen frei gehaltene Fläche von zwei offiziellen Verkehrsschildern gegen unbefugtes Parken gesichert. Sie zeigen ein rotes X auf blauem Feld mit rotem Rand. Das steht für „Halteverbot“ und bedeutet, dass da nicht einmal kurz gestoppt werden darf. In der Straßenverkehrsordnung wird dieses Zeichen unter der Nummer 283 gelistet. Durch diese neue Regelung wird nun nicht nur die gesamte Fläche vor besagtem Haus blockiert, sondern auch noch zusätzlich mehrere Meter rechts und links daneben. Das heißt, es fallen weitere Parkplätze weg, was die dort ohnehin angespannte Parkplatzsituation nochmals verschärft.

Aufgestellt wurden die Schilder nun, weil es angeblich durch die unmittelbar danebenliegende Einmündung zur Hohenstaufenstraße auf den Kaiser-Friedrich-Ring zu gefährlichen Situationen kam. Geparkte Autos sollen die Sicht eingeschränkt haben.

Smart als Platzhalter nun entfernt, stattdessen Absolutes Halteverbot
Halteverbotsschilder haben die Smarts überflüssig gemacht. Auf dem Boden erkennt man an den Schmutzflecken, wo sie bisher standen. Foto: Andreas Endermann

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