In einem Vergleich schneidet die Rheinbahn richtig gut ab: im Vergleich mit der Deutschen Bahn
Beide Verkehrsunternehmen haben einen Qualitätsbericht veröffentlicht. Legt man diese nebeneinander, lernt man den Düsseldorfer Anbieter durchaus zu schätzen.

Es war einer der Tage, an denen auf dem Hinweg im ICE die Klimaanlage ausfällt und bei rund 40 Grad die Gedanken und die Insassen langsam wegfließen. Und an dem man für den Rückweg 60 Minuten Puffer einplant und das trotzdem nicht reicht, weil der Zug noch mehr Verspätung zusammenfährt. An genau solch einem Tag habe ich mich bei einem überraschenden Gedanken erwischt: Gleich am Hauptbahnhof ist das Schlimmste vorbei. Die Rheinbahn fährt um diese Uhrzeit noch im Zehn-Minuten-Takt, unterwegs wird nicht viel verzögern, und ich werde ziemlich genau so zu Hause sein, wie ich es mir jetzt vorstelle.
Wenn man viel mit der Deutschen Bahn fährt, entdeckt man auf einmal die kontemplativen Seiten des hiesigen Verkehrsunternehmens. Bei aller berechtigten Kritik an der Rheinbahn scheint sie im Vergleich mit dem nationalen Anbieter zuverlässig, pünktlich und unkompliziert. Nach diesem überraschenden Gedanken wollte ich wissen, ob die gefühlte Wirklichkeit auch zu den Fakten passt. Deshalb habe ich die Qualitätsberichte verglichen, die Deutsche Bahn und Rheinbahn veröffentlichen.
Qualitätsberichte kennt man vor allem von Krankenhäusern. In Deutschland findet man sie mittlerweile aber auch für die Verkehrsbetriebe auf lokaler, regionaler und landesweiter Ebene. Einige der darin enthaltenen Punkte sind angesichts des Themas zwangsläufig, zum Beispiel die Pünktlichkeit. Im Übrigens bestehen keine zwingenden Vorgaben, so dass jedes Unternehmen versucht, die bitteren Ergebnisse zu seinen Gunsten zu tarnen. Die Deutsche Bahn schreibt in ihrem Qualitätsbericht zum Beispiel mit großer Freude über neue Zugmodelle, frische Internetseiten und durchaus verblüffende Formulierungen: „Im Mittelpunkt der Leistungserbringung der DB Fernverkehr AG stehen die Kund:innen mit ihren Erwartungen und ihrer Zufriedenheit.“
Ich konzentriere mich im Vergleich der beiden auf die Punkte, die es in beiden Berichten gibt, und ergänzende das um Erkenntnisse aus dem Qualitätsbericht des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR), der Regionalzüge und S-Bahnen betrachtet. Diese werden von einer ganzen Reihe von Unternehmen betrieben, die Aussagen sind aber verallgemeinert. Deshalb kann man sie nicht der Deutschen Bahn zurechnen.
Pünktlichkeit
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
Da unser Journalismus werbefrei und unabhängig ist, können wir ihn nicht kostenlos anbieten. Deshalb bitten wir Sie an dieser Stelle darum, unsere Arbeit zu unterstützen und eines unserer Abos abzuschließen oder diesen Artikel einzeln zu kaufen. Sie können per Paypal, Sepa-Lastschrift oder Kreditkarte bezahlen.
Schon Mitglied, Freundin/Freund oder Förderin/Förderer?