Düsseldorf pollert sich ein

Es gibt eine Menge Wörter im Sprachgebrauch, die wir einfach so nutzen, ohne zu wissen, woher sie eigentlich stammen. Poller ist so ein Begriff. Er kommt aus dem Französischen: Das Wort ist von altfranzösisch poltre abgeleitet und bedeutet übersetzt Balken. Unsere Nachbarn nutzen es ebenfalls, entsprechend abgewandelt oder identisch: niederländisch Poller, englisch und französisch Bollard, spanisch Bolardo. Und, nun ja, für uns etwas komisch, in Dänemark und Norwegen heißen sie Pullert.
Wie auch immer: In Düsseldorf haben Poller eine große Bedeutung und diese wächst in jüngster Zeit sogar noch. Es gibt sie rund oder eckig, ein- und ausfahrbar, fest verankert oder mobil, mit dem Namen Guss- oder Hubpoller, aus blankem Stahl, rot-weiß und in feinem Grün gestrichen mit Kettenhalterung an der Kö. Man sieht: Es ist ein weites Feld, das man betritt, sobald man diese Form der Abgrenzung hinter sich gelassen hat. Bei uns stehen sie fast überall und doch aus höchst unterschiedlichen Gründen.
Als Auto-Sperren zum Beispiel. Auf den Parkplätzen an der Messe stehen hunderte, vielleicht sogar tausende dieser rot-weißen Pinne. Sie sperren ab, leiten um, halten von manchen Flächen fern und zwingen die automatisch langsam fahrenden Menschen am Steuer in die gewollte Richtung. In dieser Flut von Metall-Baken muss man schon genau hinschauen, um auf dem rechten Weg zu bleiben. Der manchmal auch nach links führt. Je nach dem.
An Messe und Stadion ist noch etwas anderes wichtig: Falls es dem Bedarf entspricht, können diese schmalen Säulen ruckzuck aus ihrer Verankerung genommen und beiseitegestellt oder für andere Routen neu eingesteckt werden. Dazu bedarf es allerdings eines besonderen Werkzeugs, ähnlich einem Inbusschlüssel mit dreikantigem Einsatz. Asphaltierte Zufahrten zum Rhein werden mit demselben Modell für Fahrzeuge mit mehr als zwei Rädern geblockt. Der Zweck aller: Sie halten unerwünschten Verkehr ab, schützen aber nicht.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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