Freigebige Narren: CC sitzt auf 231.000 Euro Miesen

Die Liste, die das Carnevals-Comitee (CC) kürzlich seinen Mitgliedern vorlegte, liest sich nicht gerade wie kluges Haushalten. Einige Posten sind deutlich falsch eingeschätzt worden. Ein paar Beispiele aus der Liste, die mir ein Teilnehmer der Versammlung zukommen ließ:
Allgemeine Verwaltungskosten: Plan 2025: 90.500 Euro – Ist 2025: 134.931 Euro
Veranstaltungstechnik: Plan 2025: 90.000 Euro – Ist 2025: 158.977 Euro
Veranstaltungsabhängige Kosten: Plan 2025: 0 Euro – Ist: 2025 143.017 Euro
Besonders auffallend war ein weiterer Punkt. Unter „Unvorhergesehenes“ hatte man im Plan für das laufende 60.000 Euro stehen. Aber am Ende kam, buchstäblich unvorhergesehen, eine Summe von 161.405 Euro zusammen. Diese und andere Posten summieren sich auf ein Minus von 231.000 Euro.
In Teilen ist die Kostensteigerung wohl durch den Anstieg der Ausgaben für Sicherheit und andere gestiegene Posten zu erklären. Aber in ihrer Gesamtheit ist diese Summe ungewöhnlich. Zumal man so etwas beim CC seit Jahren nicht mehr erlebt hat.
Vergleichbare Entwicklung liegt lange zurück
Lediglich während der Corona-Zeit hat man in jüngerer Vergangenheit einmal die Rücklagen angegriffen, weil Kosten und Einnahmen auseinander drifteten. Ansonsten muss man weit in die Vergangenheit zurück. Als der CC-Geschäftsführer noch Jürgen Rieck hieß, verpasste er der Karnevals-Dachorganisation ein rigoroses Sparprogramm und steuerte deren Bilanz wieder in die schwarzen Zahlen. Damals stand man vor der Pleite. Rieck war in dieser Position von 1996 bis 2012. Er war nicht beliebt, aber respektiert, von einigen sogar gefürchtet.
Auf meine Anfrage beim CC zu den Zahlen erhielt ich eine Stellungnahme, zu der man allerdings vorher schon ankündigte, 24 Stunden zu brauchen. Ein paar Stunden erhielt ich sie dann – formuliert vom Vorstand, versendet von Pressesprecher Hans-Peter Suchand. Der Wortlaut:
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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