Flossis weg
Diese kuriosen Figuren aus Plastik sind in Düsseldorf unvergessen. Obwohl man sie seit 2018 nicht mehr gesehen hat. Immer wieder tauchen Fragen nach ihrem Verbleib auf. Die Antwort ist einfach: Die Stadt hat sie eingelagert. In einer Halle im Neusser Hafen.

Hier sei noch mal die bisweilen als platt empfundene Frage erlaubt: Sind diese Figuren Kunst, oder können sie weg? Dass sie schnell liebevoll verniedlichend Flossis genannt wurden, spricht eher nicht für den einen hohen Anspruch.
Die Vorgeschichte: Kurz vor der Jahrtausendwende, in den Jahren 1989/1999 tauchten sie erstmals auf, und zwar an der Außenwand des NRW-Forums neben der Tonhalle. Rosalie, so der Namen der hinter den Objekten steckenden Künstlerin, schuf dort das, was man eine Installation nennt. Auf 535 Quadratmetern Fläche installierte sie ihre Werke, jede Skulptur 3,5 mal 2,9 Meter groß, insgesamt 31 Stück dieser bunten Figuren. Sie schienen an der Wand zu kleben wie der legendäre Spiderman und nach oben zu klettern, sich festkrallend, mit großen – ja, was eigentlich? Krallen, Pfoten, Flossen? Eher letzteres, wie ein Mittelding zwischen dem, was Enten oder Fische vorwärtsbewegt. Und zack, war der Namen in der Welt: Flossis. Aber auch der Streit. Die etablierte, elitäre Kunstszene rümpfte die Nase. Gut erinnere ich mit an ein Gespräch mit der Mäzenin und international anerkannten Kunstexpertin Gabriele Henkel (gestorben 2017), die das Werk grässlich fand, auf keinen Fall für ernsthafte Kunst hielt und sich wünschte, es würde alsbald verschwinden.
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