Dinner in asiatischen Restaurants – drei Tipps für Düsseldorf

Für Street Food und Ramen gibt es in der NRW-Landeshauptstadt jede Menge Spezialisten. Wer etwas Schönes für abends sucht, wird ebenso fündig – zum Beispiel im Shinju, im Levy oder im Green Light District.
Veröffentlicht am 24. Januar 2025
Restaurant LêVy an der Hüttenstraße in Düsseldorf Friedrichstadt
Das Levy an der Hüttenstraße behauptet sich auch gegen starke vietnamesische Konkurrenz.

Es gibt in unserer Stadt nicht nur viele asiatische Restaurants, sondern auch die volle Breite der Möglichkeiten: vom Imbiss mit Ausgabefenster und Bar, in der es keine Stühle gibt, bis zu Sterne-Restaurants (Nagaya und Yoshi). Teil dieses Spektrums sind folgerichtig Orte, an denen man mehr bekommt als authentische Gerichte und eine Ahnung, wie dicht in Tokio oder Peking Tische beieinander stehen.

Drei dieser Restaurants, die sich für ein Abendessen und gute Gespräche mit den mitgebrachten Mitmenschen eignen, habe ich in den vergangenen Wochen anonym getestet – und kann alle drei für Dinner in Düsseldorf empfehlen.

Shinju (Japan)

Ambiente & Service: Der äußere Eindruck und der Name täuschen. Wer „Sushi&Grill“ über dem Eingang liest und die schmale Front in der Nähe des Kirchplatzes sieht, erwartet etwas Bodenständiges. Dass im Shinju das Gegenteil der Fall ist, merkt man nach wenigen Schritte ins Restaurant. Es ist bewusst dunkler gehalten und setzt klug optische Akzente mit Lampen, Wand-Deko oder Möbeln.

Das Team ist ebenso auffällig unauffällig. Es kümmern sich verschiedene Kellnerinnen und Kellner um einen Tisch und fragen von sich aus, ob sie etwas auf der Karte erklären sollen oder noch etwas fehlt. Das Tempo passt, das Wissen ebenso.

Karte & Küche: Das Shinju bietet sowohl Klassiker als auch moderne japanische Gerichte und holt sich weitere Einflüsse jenseits der Landesgrenze. Das zeigt sich schon in der Bezeichnung der Vorspeisen, die als Tapas auf der Karte stehen und von den Gästen geteilt werden sollen. Unser Favorit waren die Fries mit Thai-Basilikum, Erdnüssen und eingelegtem Rettich sowie die gebackenen Auberginen mit Avocado-Tartar.

Der Hauptgang lässt sich auf den Wegen begehen, die draußen auf dem Schild stehen: mit Sushi oder Gegrilltem. Die Rollen und Sashimi kommen in einer Qualität auf den Tisch, die nach meiner Erfahrung in Düsseldorf selten ist. Bis dahin gibt es auch für Vegetarier eine Menge Bestellmöglichkeiten. Beim Barbecue sind dann die Fleisch- und Fisch-Esser bevorzugte Zielgruppe.

Preise: Gehoben. Wir waren zu dritt dort, haben eher für zweieinhalb bestellt und hatten mehr als 100 Euro auf der Rechnung stehen.

Adresse & Kontakt: Fürstenwall 120 (Unterbilk), Telefon 0211 30155888, Internet: www.shinjuduesseldorf.de
Öffnungszeiten: mittwochs bis samstags 17.30 bis 24 Uhr (Küche bis 22.15 Uhr), sonntags 13 bis 21 Uhr (Küche bis 20.45 Uhr)

Levy (Vietnam)

Ambiente & Service: Die Inhaber haben nicht viel Platz, daraus aber viel gemacht. Reichlich Holz und die Deckenverzierung sorgen für eine gute Atmosphäre, bei der man vergisst, wie nah die anderen Tische sind. Wir haben uns bei unseren Besuchen trotz naher Nachbarschaft gut unterhalten.

Das Restaurant ist familiengeführt. Das heißt: Das Team hält zusammen, das macht manch fehlende Erfahrung im Service wett.

Karte & Küche: Das Levy hat in der erweiterten Nachbarschaft einige nationale Konkurrenz. Friedrichstadt und Stadtmitte sind mit vielen und vielen guten vietnamesischen Restaurants versorgt. Und doch weiß ich jetzt, dass mindestens eine Facette fehlte. Die Nudelsuppen, Currys, Nudel- und Reisgerichte werden an der Hüttenstraße extra-frisch sowie in Geschmacks- und Gewürzvarianten serviert, die es so in Düsseldorf noch nicht gab.

Vegetarier und Veganer werden beinah gleichberechtigt mit Nicht-Vegetariern und -Veganern behandelt. Sowohl bei den Vorspeisen als auch bei den Hauptgerichten haben sie jeweils eine eigene Rubrik und ein halbes Dutzend Möglichkeiten.

Ein Tipp für den Dry January und ähnliche Lebenslagen: Das Levy macht Limonaden und Eistees selbst, die nur ein Manko haben. Sie schmecken einem so, dass man sie zu schnell trinkt.

Preise: Moderat. Es gibt nur ein Hauptgericht (Black Tiger Shrimps), das mehr als 20 Euro kostet. Die Angebote im Mittagsmenü gibt es für um die 13 Euro.

Adresse & Kontakt: Hüttenstraße 47a (Friedrichstadt), Telefon 0211 17183586, Internet: www.levy-dd.com
Öffnungszeiten: montags bis freitags 12 bis 15 und 17.30 bis 22 Uhr, samstags und sonntags 12 bis 22 Uhr, feiertags 13 bis 22 Uhr

Green Light District (China)

Ambiente & Service: Die Klosterstraße ist japanisch geprägt, beginnt aber nahe der Berliner Alle zunächst einmal chinesisch. Während das Restaurant im Namen das Rotlicht-Viertel abwandelt, kehrt die Beleuchtungsfarbe beim Eintritt wieder zurück. Ähnlich wie das Shinju ist auch das Green Light District zurückhaltend mit Licht, dafür aber noch deutlich experimentierfreudiger bei all den Dingen, die das Restaurant schmücken. Instagram ick hör‘ Dir trapsen.

Die Kellnerin hatte bei unserem Testbesuch ihren ersten Arbeitstag. Sie war sehr nett und klärte unsere Fragen mit der Küche. Aber eine verallgemeinerbare Aussage zum Service kann ich nicht schreiben.

Karte & Küche: Statt einer Karte erhalten die Gäste eine Zeitung, in der auf Deutsch und Englisch Artikel über die Gerichte stehen. Dort erfährt man auch, dass das Haus nicht zwischen Vor- und Hauptspeisen unterscheidet. Vielmehr empfiehlt man den Gästen alles auf dem Tisch zu teilen. Dafür soll man pro Person etwa eineinhalb Gerichte rechnen. Wir haben uns daran gehalten – und später eine doggy bag mitgenommen.

Der Spaß mit den Artikeln in der Speisezeitung beginnt schon bei den Überschriften. „Pot exploded“ ist eine Brühe mit verschiedenen Spießen, „Vienna is no competition“ die chinesische Interpretation eines panierten Kalbschnitzel. Diese europäische Nähe ist typisch für den Nordosten Chinas. Das Angebot im Green Light District geht in alle Himmels- und Geschmacksrichtungen des Landes, von der Schärfe Sichuans bis zu türkischen Einflüssen in Westchina oder knusprigen Hühnerfüssen aus der Provinz Shandong.

Wer eine geführte Tour machen möchte, bestellt am besten das Tasting-Menü. Dieses gibt es wie vieles andere auch in einer vegetarischen Variante.

Preise: Gehoben. Die meisten Gerichte kosten mehr als 20 Euro, die Menüs liegen bei 59 (Peking-Ente) und 89 Euro (kulinarische Reise durch China).

Adresse & Kontakt: Klosterstraße 38 (Stadtmitte), Telefon 0211 50940351, Internet: www.green-light-district.de
Öffnungszeiten: montags, dienstags und donnerstags 18 bis 22 Uhr, freitags 18 bis 23 Uhr, samstags 12 bis 23 Uhr, sonntags 12 bis 22 Uhr.


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