Der coolste Ort in Düsseldorf
Im Bilker Bunker gibt es die Musikbar „Schleuse Zwei“. Sie feiert die DJ-Kultur und erinnert mich an die Harpune, den Q-Stall und den Salon des Amateurs in seinen besten Zeiten.

Wir wissen, dass wir wohl auf dem richtigen Weg sind, als wir das Untergeschoss des Bilker Bunkers gerade erst erreicht haben. An der Garderobe vor der Musikbar „Schleuse Zwei“ gibt es nicht einfach ein paar Kleiderständer für Jacken und Mäntel. Dort hängt ein Karussell, wie man sie aus Reinigungen kennt, wenn dort Hemden und Blusen im Kreis gefahren werden, bis die vorne sind, die zur Nummer auf dem Zettelchen passen. An solch einem Karussell landen nun unsere Jacken. Dann geht es tiefer in den Bunker – und zur nächsten Überraschung.
Ich hatte erwartet, dass ich dort nur rohen Beton sehe. Da man inzwischen aber regelmäßig in neue Gebäude kommt, in denen die Wände unverputzt geblieben sind, wäre das für diesen Ort ein bisschen langweilig gewesen. Das haben sich die Verantwortlichen in Bilk offenbar auch gedacht, denn sie kombinieren die massiven Mauern mit filigranen Arbeiten eines Lichtkünstlers. An einem Teil der Wände und Decken hängen dunkle Stoffbahnen, darauf sind Röhren geschraubt, die in wechselnden Farben leuchten.
Das fasziniert offenbar nicht nur Menschen im etwas fortgeschrittenen Alter wie meine Begleitung und mich. Bei unserem Besuch trafen wir eine ganze Reihe Menschen, die in den späten Neunzigern oder frühen Nullern geboren sind, bei denen Schnurrbärte und bauchfreie Oberbekleidung ein gelungenes modisches Statement sind. Auch deshalb hatte ich das Gefühl, am gerade coolsten Ort der Stadt zu sein.
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