DDR-Feeling an der Kö: Schlange stehen für Taschen, Tassen, Tücher
Was veranlasst Menschen dazu, Stunden zu warten, um viel Geld auszugeben für Dinge, die teuer und keineswegs immer hochwertig sind? Dahinter steckt eine geschickte Marketingstrategie: künstliche Verknappung und die Aussicht auf 1:1-Service.

Samstagvormittag, 10.30 Uhr, Kö-Karree: Vor dem MCM-Laden steht eine Schlange von 30 oder 40 jungen Frauen und Männern, durchweg aus Asien. Wieso gehen sie nicht hinein ins Geschäft? Weil dort ein Zettel an der Tür hängt mit der Botschaft „Coffee Cup Event at 12“.
Aha. Das heißt, in etwa anderthalb Stunden, nämlich um 12 Uhr, gibt es hier ein Event namens „Kaffee-Tasse“. Das klingt jetzt nicht gerade atemberaubend. Neugierig wie ich schon aus beruflichen Gründen bin, frage ich eine junge Frau, warum sie dort schon jetzt steht und wartet.
„Wegen der Kaffee-Tasse.“
„Wegen einer Kaffee-Tasse?“
„Ja!“
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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