Wer Stephan Keller zum Sieg in der Stichwahl verholfen hat

Noch sind nicht alle Stimmen ausgezählt, da versammelt sich bei der Wahlparty im Club „The Eight“ schon die geballte Düsseldorfer CDU-Prominenz. Ministerpräsident Hendrik Wüst steht gleich neben Stephan Keller, der sich sichtbar euphorisiert für seine Wiederwahl als Oberbürgermeister feiern lässt. Düsseldorf habe „Ja“ gesagt zu einer starken Wirtschaftspolitik und „Nein“ zum aktionistischen Populismus im Stichwahlkampf, erklärte er kurz zuvor in seiner Dankesrede. Vor allem aber habe Düsseldorf „Nein, Clara“ gesagt, wie Keller der jubelnden CDU-Anhängerschaft in Anlehnung an den Wahlkampfslogan seiner Herausforderin („Ja, Clara“) entgegenrief. Am Ende entscheiden sich 60,45 Prozent der WählerInnen für ihn. Es wurde der erwartete Sieg gegen Clara Gerlach von den Grünen.
Gerlach gelang es im Vergleich zum ersten Wahlgang vor zwei Wochen mehr Stimmen als Keller dazuzugewinnen. Sie blieb am Ende jedoch mit ihren 39,55 Prozent sogar leicht hinter zusammenaddierten Prozentzahlen von Rot-Rot-Grün im ersten Wahlgang. Bei aller gezeigter Zufriedenheit der Grünen mit dem „historischen Ergebnis“, einer logischen Folge des ersten Stichwahl-Einzugs, blieb das Gefühl, dass noch etwas mehr möglich gewesen wäre. „Ich würde jederzeit wieder mit euch in den Wahlkampf ziehen, auch wenn er morgen beginnen würde“, sagte Gerlach ihrer Anhängerschaft. Anders als der zunächst in seinem Büro weilende Keller verbrachte die Grünen-Kandidatin den gesamten Abend auf der Party ihrer Partei.

Stephan Keller verdankt seinen deutlichen Sieg vor allem der geographischen Peripherie Düsseldorfs. In Niederkassel und Angermund gingen jeweils mehr als drei Viertel der Stimmen an den Amtsinhaber. Clara Gerlach konnte vor allem im Zentrum punkten. In Flingern Süd, Hafen und Friedrichstadt entschieden sich jeweils mehr als 60 Prozent der Wähler:innen für die Herausforderin von den Grünen, die außerdem in Oberbilk, Flingern Nord, Stadtmitte, Bilk und Unterbilk vorne lag.
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