Stadtrat erneuert sich – CDU und Grüne eher nicht

Die Wahl wird dem Rat guttun. Nach knapp fünf Jahren sind in Düsseldorfs höchstem politischem Gremium die Ermüdungserscheinungen gut zu erkennen. Die Inbrunst beim Duell mit der politischen Konkurrenz lässt nach. Kraft und Wille, den Reden anderer zuzuhören, schwinden. Ungebrochen ist einzig die Begeisterung für die eigene Wortmeldung.
Zweimal kommen die jetzigen Mitglieder vor den Kommunalwahlen noch zusammen (28. Mai und 10. Juli), dann bestimmen die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer einen neuen Rat. Die Vorschläge dafür haben die Parteien inzwischen zusammengestellt. Daraus habe ich eine Prognose abgeleitet, wie viele Wechsel es geben wird und wie viele Politikerinnen und Politiker neu ins Gremium kommen.
Zunächst einige grundsätzliche Punkte:
- Der Düsseldorfer Stadtrat hat 82 Sitze. Die Hälfte davon wird durch Kandidierende aus 41 Direktwahlkreisen besetzt. Die übrigen Mitglieder ziehen über die so genannte Reserveliste ein.
- Aktuell hat das Gremium 90 Mitglieder. Auf diese Größe ist es durch Überhangmandate gewachsen. Die CDU holte 2020 mehr Sitze durch die Direktwahlkreise als ihr nach den Stimmen bei der Ratswahl zustanden. Diese zusätzlichen Mandate wurden bei den anderen Fraktionen ausgeglichen, so kam man auf insgesamt 90 Sitze. Diese Möglichkeit wird in der Prognose berücksichtigt.
- Bei der Wahl zum Stadtrat gibt es keine Fünf-Prozent-Hürde. Einen Sitz erreicht eine Partei, wenn sie knapp 0,9 Prozent der Stimmen holt.
Die Methode
Anhand der Ergebnisse der Ratswahl 2020 kann man erkennen, welche Sitzverteilung aus welchem Resultat folgt. Das Düsseldorfer Ergebnis der Bundestagswahl vom Februar gibt den Korridor vor, wie die Parteien voraussichtlich abschneiden. Daraus ergibt sich meine Prognose, wie viele Direktmandate sie holen beziehungsweise wie weit die Reservelisten ziehen:
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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