CDU-Credo: Auf den Keller kommt es an

So viel Keller war noch nie. Seit dem 1. August zeigt die Düsseldorfer CDU sein Gesicht überall in der Stadt, auf Plakaten in unterschiedlichen Formaten mit kurzen Botschaften zu unterschiedlichen Themen. Die Partei taucht ebenfalls auf, jedoch, fast schon bescheiden, jeweils oben rechts in der Ecke, deutlich in den Hintergrund gerückt. Ganz klar: Hier geht es um ihn und sonst keinen. Alle Ratskandidaten der CDU werden jeweils in ihren Bezirken auf eigenen Postern vorgestellt.
Bei den Keller-Fotos hat man sich womöglich an Ideen der FDP orientiert, die in früheren Wahlkämpfen ihren damaligen Spitzenmann Christian Lindner in scheinbar nicht gestellten Bildern zeigte. Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller ist in ähnlichen Situationen zu sehen. Offenbar war da ein Fotograf jeweils lange mit ihm unterwegs, hat häufig auf den Auslöser gedrückt und so Bilder erzeugt, bei denen der Fotografierte vergessen hatte, dass er gerade abgelichtet wird. So etwas beeindruckt.
Anders als in früheren Wahlkämpfen wirkt nichts wie aus dem Studio, geglättet oder mit Bildbearbeitung geschönt. Deutlich sind die Falten um den Augen des 54-Jährigen zu sehen, auf den Armen Altersflecken oder Sommersprossen. Falls das präpariert wurde, dann professionell. Mal schaut Keller nachdenklich auf das Rheinpanorama der Stadt, mal grinst er, mal wirkt er konzentriert, mal teilnehmend. Mensch Keller, könnte der Titel lauten – nahbar, authentisch, unverstellt ist dieser Mann. So die Botschaft. Nun muss sie nur noch ankommen bei den Menschen. Und vor allem: geglaubt werden.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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