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Echtes Genie, unechte Picassos

In der neuen Folge unseres Podcast „Kohle, Knast und Kaviar“ erzählen wir vom Kunstfälscher Edgar Mrugalla. Er kam 1990 in Düsseldorf vor Gericht. Sein Fall gilt als einer der größten Fälscherskandale des vergangenen Jahrhunderts.

Von Hans Onkelbach
Veröffentlicht am 31. August 2022
Kunstfälscher Edgar Mrugalla
Kunstfälscher Edgar Mrugalla bei der Arbeit in seinem Atelier in Büsum. Foto: imago/nordpool/Riediger

Ende der 1980er Jahre in Düsseldorf. Ich bin Polizeireporter der „Rheinischen Post“ und bekomme einen Hinweis aus Polizeikreisen: Man habe einen Kunstfälscher festgenommen, der inzwischen in Untersuchungshaft sitzt. Rund 3000 Bilder soll er gefälscht haben.

Der Mann heißt Edgar Mrugalla. Den Namen hatte ich noch nie gehört, das Delikt Kunstfälschungen ist mir völlig neu – was sich bald ändern soll. Schnell wird mir die Geschichte offiziell bestätigt, und so tauche ich ein in das Universum, das von Namen wie Rembrandt, Picasso, van Gogh, Kollwitz und anderen Berühmtheiten geprägt ist.

Wenig später bekomme ich die Möglichkeit, mir das Schaffen des Mannes anzuschauen. Ich darf in die Asservatenkammer des Präsidiums am Jürgensplatz, in dem die Beweise für den Prozess liegen. Hunderte Bilder, säuberlich nach Größe sortiert an die Wand gelehnt. Ich sehe Picasso und van Gogh, Miró und Käthe Kollwitz, Beckmann und Rembrandt. Ein Moment, den ich nie vergessen werde. Ich fühle mich wie im Magazin eines Museums. Eine unwirkliche, spannende Atmosphäre hat der Raum.

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