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Reitallee

Reitallee Hofgarten in Düsseldorf

Im Hofgarten gibt es etliche merkwürdig klingend Bezeichnungen: Napoleonsberg, Ananasberg, Landskrone, Jröne Jong – und eben: Reitallee. Manchmal wird sie auch Reiterallee genannt. Man ist sich da nicht so ganz einig. Vermutlich ist die Version ohne „er“ korrekt.

Und, noch wichtiger, sie wird fast immer verwechselt, und zwar mit der Jägerhofallee. Was naheliegend ist, weil diese Straße – breit, lang, mächtig – irgendwie aussieht, als sei sie für Menschen zu Pferd geschaffen. Einmal im Jahr sieht man sie dort tatsächlich auch, wenn das gesamtstädtische Schützenfest gefeiert wird und dort die Parade stattfindet.

Die eigentliche Reitallee verläuft in der Nähe. Sie ist eine schmalere Querachse an der Stelle, an der Kaiserstraße und Maximilian-Weyhe-Allee aufeinandertreffen. Von dort führt sie durch den Hofgarten am Spielplatz vorbei und Richtung Inselstraße. Dieses Stück heißt wirklich Reitallee – ohne „er“.  

Die andere, fälschlich so benannte Trasse ist eine großzügig angelegte Straße. Sie beginnt gegenüber von Schloss Jägerhof an der Jacobistraße und läuft von dort schnurgerade auf einen runden eingefassten Weiher zu. In dessen Mitte steht die stets von Wasser besprühte Skulptur eines Tritons, die Jröne Jong genannt wird.

Reiterallee
Der Weg mit den Leuchtbänken ist nicht die Reitallee, sondern die Jägerhofallee.

Die Allee selbst ist nicht gepflastert oder asphaltiert, rechts und links stehen Bänke. Angelegt wurde sie nach 1769 von Nicolas de Pigage, der auch den Park von Schloss Benrath gestaltete. Typisch für die Zeit waren strenge, in der Natur nicht vorkommende Linien und Muster – man mochte diese geometrische Art und man mochte, sich Sträucher und Bäume untertan zu machen.

Die Lage der Allee ist kein Zufall: Sie ermöglicht vom Schloss Jägerhof den Blick bis zur Andreaskirche in der Altstadt, wo sich die Grablege derer von Jülich-Berg befand und immer noch befindet.

Schloss Jägerhof trug seinen Namen früher übrigens zurecht: Es lag damals außerhalb der eigentlichen Stadt und in den Wäldern dahinter gab es reichlich Wild. (Text: Hans Onkelbach, Foto: Andreas Endermann)

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