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Mannesmann-Hochhaus

Mannesmannhochhaus

Es gibt Begriffe, die fallen in der NRW-Landeshauptstadt immer wieder, aber viele wissen nicht, was damit gemeint ist – zum Beispiel weil sie zugezogen oder schlicht zu jung sind. Wir erklären diese Begriffe in unserem Lexikon und sind sicher, dass auch gebürtige Düsseldorferinnen und Düsseldorfer dabei einiges lernen. Hier geht es um das Mannesmann-Hochhaus.

An der Rheinuferpromenade gibt es ein sehr schlankes, sehr hohes Gebäude, das ein bisschen aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Es ist nicht erkennbar, wofür es heute genutzt wird, warum es dort steht. Dabei ist es eines der berühmtesten Häuser von Düsseldorf.

Benannt wurde es ursprünglich nach den Brüdern Max und Reinhard Mannesmann, die im Bergischen Land die Herstellung von nahtlosen Rohren erfanden und mit ihrem Unternehmen nach Düsseldorf zogen. Zwischen 1956 und 1958 baute der aus ihrer Idee entstandene Stahlkonzern neben dem damals bereits als Niederlassung genutzten Peter-Behrens-Bau ein seinerzeit modernes Bürogebäude. 22 Etagen, insgesamt 88 Meter hoch, entworfen von den Architekten Egon Eiermann und Paul Schneider-Esleben. Der Schriftzug Mannesmann prangte oben drauf, und schien auf ewig mit dem Haus verbunden.

War er aber nicht. Anfang der 2000er Jahre übernahm der britische Telekommunikations-Riese Vodafone den gesamten Konzern, wollte aber nur dessen Handy-Sparte D2. Den Rest verkaufte man. Kurz danach verschwand der Schriftzug vom Dach und wurde durch den Namen Vodafone ersetzt.

Als Erinnerung geblieben ist die Adresse Mannesmannufer, die Teil der Rheinpromenade vor dem Objekt ist. Die postalische Adresse des Hochhauses lautet allerdings Berger Allee 9 – das ist die Straße, die auf der anderen Seite am Gebäude vorbeiführt.  

Obwohl die weitaus meisten Düsseldorfer vermutlich nie in diesem Gebäude waren, liebten sie es sehr – vor allem in der Vorweihnachtszeit. Denn die beiden riesigen Glasfronten wurden in dieser Zeit abends und nachts in Form eines Christbaums beleuchtet: Ein findiger Hausmeister hatte herausgefunden, in welchen Räumen man das Licht brennen lassen musste, um die typische Form des Weihnachtsbaums nachzubilden. Vodafone erkannte nach dem Namenswechsel schnell die emotionale Bedeutung und sorgte weiter für die weihnachtliche Beleuchtung. 

Mannesmannhochhaus
So sieht man das frühere Mannesmann-Hochhaus von der Rheinuferpromenade aus. Fotos: Andreas Endermann