Montag, 18. August 2025
 

+ Bettler und Bentleys – die Kö kann das ertragen + Warum Clara Gerlach und Fabian Zachel sich zum anderen bekennen müssten + Erster Gast für unsere Talkrunde DreiVier +

 
  
Guten Morgen ,

nun hat die Königsallee also wieder mal eine Diskussion um Bettler. Die "Rheinische Post" berichtet von einem Brief, den die Interessengemeinschaft der Kö-Anlieger (IG Kö) an ihre Mitglieder geschickt hat. Darin fordert sie die Geschäftsleute auf, sich an den Kosten für einen Security-Dienst zu beteiligen, der Bettler – ja, was eigentlich: verdrängen, verjagen, verscheuchen? – soll. Von einem angestrebten „sauberen, sicheren Gesamtbild“ ist die Rede.

Diese Formulierung ist, mit Verlaub, geschmacklos. Dass um Almosen bittende Menschen eine Gefahr für die Sicherheit sind, wäre mir neu. Und Bedürftige (selbst die mit mafiösem Hintergrund) als etwas zu bezeichnen, was Sauberkeit im Wege steht, setzt sie mit Dreck, Müll, Unrat gleich. 
 
Diese Wortwahl zeigt ein menschenverachtendes Weltbild. Aus der Historie, vor allem der deutschen, wissen wir, wie aus verbaler Herabwürdigung auch konkrete wird. Menschen, zu Abfall degradiert, werden schnell wert- und damit rechtlos.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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